ウィリアム・テルとハムレット : 『罰せられた兄殺し』のドイツ里帰り講演について他
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概要
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1.Wilhelm Tell im Fernen Osten Anlasslich eines von der Japanischen Gesellschaft fur Germanistik und dem Goethe-Institut Tokyo veranstalteten Kulturseminars in den 1970er Jahren, das sich mit den aufklarerischen Tendenzen in der deutschen Literartur beschaftigen sollte, hielt ich einen Vortrag uber den Schweizer Nationalhelden: "Wilhelm Tell fur die Schule der gescheiterten Demokratie"(gedruckt 1977). Es handelt sich um eine Phase der Rezeptionsgeschichte der deutschen Literartur in der japanischen Aufklarungszeit, d.h. der Meiji-Zeit, in der Schillers Schauspiel "Wilhelm Tell" nicht nur das allererste deutsche Drama war, das je ins Japansiche ubersetzt worden ist, sondern auch das erste, das an die japanische Buhne gelangt ist. Im 100sten Todesjahr Schillers wurde das Drama stark bearbeitet in einem Kabukitheater in Tokyo aufgefuhrt. Hans Mayer, sehr wahrscheinlich der brillanteste deutsche Literaturkritiker von damals, war als Gast aus Deutschland dabei. Er berichtete kurz danach in der "ZEIT" uber die Literatur-Tagung und zitierte am Ende aus meinem Tell-Vortrag. Dieses Echo ermunterte mich dazu, aus jenem Referat zu einer buchformigen Monographic zu erweitern: "Wilhelm Tell. Dichtung und Wahrheit eines Helden"'(1979). Jahre spater nahm das Schilllersche Tell-Drama als das letzte Kapitel meiner "Geschichte des Blankverses in den deutschen Dramen im 18. Jahrhundert"(1984) einen besonders wichtigen Platz ein, nicht allein im theatergeschichtlichen Zusammenhang, sondern auch in Bezug auf meine anderen Arbeiten uber die Schweizer Literartur- und Kulturgeschichte("Die kurturelle Geschichte der Schweizer Alpen" 1977; "Die 700jahrige Schweiz" 1991). Und im Jahr 2005, 200 Jahre nach dem Tod Schillers, erschien in Genf ein dickes franzosischsprachiges Buch: "Guillaume Tell. Resistant et citoyen du monde"'(Editions ZOE). Diese neueste Tell-Monographie hat ein bewunderungswerterweise breites Blickfeld und erzielt eine kultur- und sozialgeschichtliche Analyse der Tell-Kult inner- und ausserhalb der Schweiz. Der Verfasser, Alfred Berchtold, erweiterte seinen Blick auch auf den Fernen Osten und zitierte aus meinem Buch mehrere Stellen. Ausserdem widmete er meinem Buch einen besonderen Platz, indem er daraus in Originalform namlich im Japanischen abdrucken liess. Mein Vortrag "Chomin Nakae - Der japanische Rousseau", der von dem Institut fur Juristik der Universitat Bern im Februar 2000 veranstaltet wurde, hat auch einen thematischen Zusammenhang mit dem Tell-Motiv. Der Vortrag ist inzwischen gedruckt worden in einer Publikation der Teikyo-Universitat("Beitrage zu fremden Sprachen und Literaturen" Nr.11, 2005). 2. Ein deutsches Hamlet-Stuck auf Japanisch in Gotha Die Wurzel sowie der Stamm meiner germanistischen Forschung ist die deutsche Dramatik seit der Lessing-Zeit. Alle andere Themenkreise wie Schweizer Literatur- und Kulturgeschichte oder Geschichte des deutschen Kunstmarchens sind nichts anderes als Zweige aus demselben Stamm gewesen. Und mein Hauptwerk, "Geschichte des Blankverses" hatte nicht entstehen konnen, falls ich mich nicht anlasslich meines Studienaufenthalts in der Schweiz, der eigentlich einer Forschung der gengenwartigen Schweizer Literatur gewidmet werden sollte, fast zufallig daruber informieren konnte, dass Bodmer, einer der in der deutschen Literaturgeschichte "Schweizer" genannten Literaten, schon Jahrzehnte fruher einen jambischen Open text verfasst hatte als Wieland oder Weisse. Die Beziehung des Shakespeareschen Dramenstils zur deutschsprachigen Schauspielkunst wurde dann (es war im Jahr 1973) mein wichtigstes Thema. Im Laufe der Beschaftigung mit diesem Thema interessierte mich ein merkwurdiges Stuck: "Der bestrafte Brudermord oder Prinz Hamlet aus Danemark", das in einem Band der "Deutschen Nationallitteratur" abgedruckt steht. Es geht um ein Trauerspiel mit Harlekinade und Haupt- und Staatsaktion, dessen Manuskript zum Besitztum Konrad Ekhofs gehdrte. Das Stuck beginnt mit einem Vorspiel, wie es vor Shakespeare in den englischen Dramen ublig war. Unter den Shakespeare-Forschern wird das Stuck als eine "Ur-Hamlet" angesehen. Kurze Szenen hintereinander und ohne philosophierende Monologe. Fast gradlinig lauft die Handlung vom Anfang bis zum Ende. Dieses Stuck hatte ich fast aus Spass ins Japanische ubersetzt. Eine der Tokioter Theatergesellschaften zeigte mir Interesse daran. So kam es zur japanischen Erstauffuhrung im Herbst 1998 und im nachsten Jahr zu einer Wiederauffuhrung. Auf meinen Rat gastierte im Juni 2005 dieselbe Thaetergesellscahft "Haisho" in Deutschland und Rumanien. Im Ekhof-Theater in Gotha und in Ulm, je zwei Male, wurde das Stuck im Japanischen gespielt. In Gotha, wo Ekhof, der Vater der deutschen Schauspielkunst, seine letzte Jahre verbracht hatte, wurde das Gastspiel der Japaner als Ruckkehr Ekhofs mit heisser Begeisterung begrusst. In Gotha wurde der deutsche Text auf einer Videoleinwand offeriert. "Die Turinger Allgemeine" annoncierte mit grossen Schlagzeilen die dortige Auffuhrung: "Die Heimkehr. Japanische Ensemble bringt zum Ekhof-Festival-Auftakt ein Stuck von vor 250 Jahren zuruck nach Gotha."
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