ゲーテの形態学における認識問題〔I〕
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概要
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Bei literalischem Versuch, Goethes Methode der Philosophic zu erfassen, ergaben sich fur mich die theoretische Bedeutungen seiner Morphologic, die aus naturwissen-schaftlichen Forschungen heraus gebildet wurde. Als Forscher uberlegte er auf seine Art seine eigne Denkformen, wahrend er zuweilen auf den in der Philosophic und Wissenschaft der neueren Zeit gestellten Fragen zu antworten versuchte. Man sollte meinen, Goethes Philosophic ware Methodik der Gestalt und Metaphysik der Gestalt. Diese Ansicht aber liesse sich uns nur nach sorgfaltigen Betrachtungen uber die Grundsatze der Forschungsmethode beweisen. Wohl ist er der grosse Methodiker und Systematiker eines ganzheitlichen und gegenstandlichen Denkens. Nun aber kommt es uns darauf an, ob seine Morphologic die im Bereich der Natur und der Geschichte gemeinsam geltende Erkenntnistheorie aufgestellt hat oder nicht. Es dunkt mich, dass Goethe in naturwissenschaftlichem Verfahren den methodologischen Grund zur Morphologic legte, anf dem er "eine Synthese von Welt und Geist" zu leisten suchte. Ein Fragment aus dem Nachlass weist uns auf tiefe Uberzeugung von eine Synthese hin. Morphologie, so schreibt er, "ruht auf der Uberzeugung dass alles, was sei, sich auch andeuten und zeigen musse. Von den ersten physischen und chemischen Elementen an bis zur geistigsten Ausserung des Menschen lassen wir diesen Grundsatz gelten. Wir wenden uns gleich zu dem, was Gestalt hat. Das Unorganische, das Vegetative, das Animale, das Menschliche deutet sich alles selbst an, es erscheint als das, was es ist, unserem ausseren, unserem inneren Sinn." Die Gultigkeit der morphologischen Synthese ist in diesen Zeilen eingestanden worden. Deshalb konnte ihn nichts weiter verhindern das Abenteuer der Vernunft, wie es Immanuel Kant selbst nannte. Goethe drangte rastlos aus innerem Trieb auf jenes in der Geschichte erfassbare Urbildliche, Typische. Geschichtsphilosophische Perspektiven hat er oft beschaftigt. Dabei ubte er seine Methode des gegenstandlichen Denkens wie an der Natur in gleicher Weise am menschlichen Leben. Innerhalb Horizontes des Gestaltwandels offenbaren sich die geistigen Ausserungen der Menschen siehtbar. Das Forschungsgebiet der Morphologie kann uber die Natur hinaus in geschi-chtliches Leben der Menschheit erweitert worden. Die "Geschichte der Farbenlehre" erscheint uns als Fundgrube fur geistesgeschichtliche Forschungen. Das Werk stellt vor unseren Augen die Reihe von geistigen Begebenheiten deutlich dar, woraus doch eigentlich die Geschichte der Wissenschaft besteht. Man durfte in diesem Werke die methodische Grundlage von Goethes Geschichtsforschung betrachten. Im vorliegenden Aufsatz hat der Verfasser von Gesichtspunkte der Methodik aus die ldeen zur Morphologie zu erklaren untergenommen. Goethes Forschungsgebiet ist auf das sinnlich Gegebenen beschrankt worden. Seine machtige Wille, nicht hinter die Dinge zuruckzugehen, charakterisiert in der Naturwissenschaften eine Art von Gewaltlosigkeit. Er hatte Widerwillen gegen das Gewaltsame des Experiments, des zerstorenden Eingriff in die Naturablaufe. Portmann sagt, dass Goethe das zuruckhalten- de Ausharren in der Rolle des aufmerksamen Lieb habers stets geubt hat. Warum denn? Weil das Lebendige ist zwar in Elemente zerlegt, aber man kann es aus diesen nicht wieder zusammenstellen und beleben. Die trennende Bemuhungen bringen auch manchen Nachteil hervor. Goethe resigniert auf zerstorenden Eingriff, damit er nicht nur das "Auftreten der Metaphysik der Erscheinungen" vermeide, sondern auch die Urphanemene schaue. Das offenbare Geheimnis der lebendigen Natur wird erst dann vor ihm aufgeschlossen, wenn er, vom zentralen Motiv der Ehrfurcht geleitet, dem subjektivistischem Massstabe entsagt. Der vertiefte Umgang mit der Natur fuhrt ihn notwendig zum synthetischen Verfahren. Man durfte Goethes Anschauen sozusagen das volle Erleben des sinnlich Gegebenen nennen, wodurch er das Wissbare einer geistigen Welt zu fassen sucht. Er verlangte nach den Anschauungen des dynamisch fliessenden Lebens, worin man vermittels rationales Verstandes nur die blosse Gestalt, namlich die leere Hulle von abstrakte Allgemeinheit begreifen kann. Bei ihm ist das Erkennen nicht das leidenschaftslose Zur-Kenntnis-Nehmen, sondern das ganzen Menschen mit allen seiner Krafte fordernde Verstehen. Das synthetische Verfahren, in dem er die Zentralbegriffe des Typus und der Metamorphose ubte, beruht auf liebend verstehender und fromm verehrender Hingabe an die Gegenstande. Aus diesem Grunde durfte man endlich sagen, eine Philosophic des Verstehens ware in Goethes Morphologie begrundet worden, und dass sie ihm mit versatilem Typus-begriffe oder mit diesem Proteus die typologische Denkweise hervorgebracht hatte. Der Verfasser hat im ersten Kapitel einige Themen betrachtet. Das lnhalt steht wie folgt. Einleitung 1. Kapitel : Die methodische Bedeutung von Goethes wissenschaftliche Morphologie 1) Goethe und seine Beziehung auf die Philosophic der Neuzeit 2) Goethesche Morphologie und die Frage gegenwartiger Naturwissen-schaften 3) Horizont morphologischer Synthese 4) Philosophic des Verstehens und typologisches Denken (Fortsetzung folgt)
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