ゲーテの形態学における認識問題〔II〕
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概要
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Im vorigen haben wir schon des Gedankens erwahnt, dass die Morphologic das Organ des Vernunftigen bei Goethe bedeute und dem Philosophieren nach seiner Weise eigentumliche Wissenschaftlichkeit gebe. Im zweiten Kapitel versuchen wir Goethes Morphologie als Wissenschaft der Lebenswelt zu kennzeichnen. Goethes Naturforschung beruht auf dem Basis des sinnlich Gegebenen. Diese Bedingtheit ist nicht willkurlich gewahlt, sondern nach seiner Intention notwendig bestimmt. Seine Absicht, sich eine Kritik der reinen Sinne zu entwickeln, ist hinter der wissenschaftlichen Tatigkeit versteckt. Er sagt, dass man den Sinnen zu trauen habe. "Den Sinnen hast du darum zu trauen, / Kein Falsches lassen sie dich schauen,/ Wenn dein Verstand dich wach erhalt. / "('Gedichte')" Der Mensch an sich selbst, insofern er sich seiner gesunden Sinne bedient, ist der grosste und genaueste physikalische Apparat, den es geben kann……. "(In: Maximen und Reflexionen.) Goethes, des Augenmenschen, Naturforschung setzt es als gewiss voraus, dass man in Erscheinungen das lebendige Wesen der Dinge voll schauend verstehen kann. Bei ihm ist Intuition Theorie (θεωρια) im eigentlichen Sinne des Wortes. Sein Denken ist ein anschauliches Denken. "Das sonnenhafte Auge", das er als Wort des alten Mystikers zitierte, ist das Organ der synthetischen Leistung, um die es Goethe in seinem wissenschaftlichen Versuch geht. Hans Joachim Schrimpf meint, dass die von der Vernunft geleiteten, naturlichen menschlichen Sinne die wahrhafte Organe sind, mit denen der Mensch in die Welt eingestellt ist. Der Mensch ist in eine Welt hineingestellt, in welcher er mit seiner mannigfaltigen Organe als die substantielle Einheit aller Vermogens steht. Innerhalb der zugewiesenen Lebenswelt erscheint alles Wesen der Dinge fur den Menschen gestaltenreich. Und "die unmittelbare Anschauung, von der naturgegebenen Sinnlichkeit allein und rein bestimmt, liefert uns Gestalten." (Georg Simmel) Die Ursprunglichkeit der gesunden Sinne ist die Grundiage, auf welcher die Vernunft das lebendige Wesen theoretisiert. Im Brief vom 30. Marz 1827 an L. G. v. Grusdorf hat er geschrieben: "Das unmittelbar sichtlich Sinnliche durfen wir nicht verschmahen, sonst fahren wir ohne Ballast". Der aufmerksame Blick in die Welt "theoretisiert". Das aufmerksame Sich-Aufhalten beim Besonderen in seinem ungetrennten Wesen ist Theoria. Die absbrakte Idee, die nicht wirklich ihre Realitat hat, offenbart in den Dimensionen des Endlichen, Realen und Empirischen ihre bildliche Sichtbarkeit. "Nicht auf ihre Dinge an sich hinter den Erscheinungen oder auf imaginare Phantasiewelten hinter den Dingen geht der BIick, sondern auf das Leben selbst in den Erscheinungen." (Weinhandl, F.) Das Schauen gehort dem sich auf den Mittelzustand begrenzenden Menschen. Der Mensch ist eigentlich in einen Mittelzustand gesetzt, und ihm nur ist erlaubt, das Mittlere zu erkennen und zu ergreifen. Diese theoretische Voraussetzungen sind schon seiner Morphologic gegeben. Nun, auf welche Weise ist es moglich, die einheitliche Ordnung der Lebenswelt herzustellen? Wir finden seine Absicht, die Gegensatze der Weltelemente in hoherer Einheit zu versohnen, indem wir Goethes Maximen uber die anschauende Methode einander im Zusammenhang setzen. Aber mit was fur einer Methode kann man die Versohnung moglich machen? Man mag nach einigen Worte Kunst und Tat fur wahre Vermittlerin halten. Dennoch sollte man sich vielmehr auf morphologische Weltschau aufmerksam machen, die als Basis der Poesie sein synthetisches Verfahren unterstutzt. Goethe sagte : "ich musste mich auf eine Methode fuhren, durch die ich die Meinungen der Philosophen, eben auch als waren es Gegenstande, zu fassen und mich daran auszubilden suchte.", und: "ich glaubte wirklich, ich sahe meine Meinungen vor Augen." Morphologisch gesehen, bedeutet das die methodische Gesinnung, dass alle Meinungen, Ansichten und Vorstel-lungen, insofern sie mit Ganzen des Lebens im organischen Zusammenhang stehen, die anschauliche Gestalten und sichtbare Naturformen haben mussen. Dasein des Dinges ist zwar transzendent. Aber wir konnen die transzendentielle Formen lebendig erleben, soweit wir das Besondere, "Faktische", fur das vom intuitiven Schauen, von der Vernunft gesuchte Allgemeine halten. Das abstrakte Erkennen der spekulativen Philosophic, so wie das der exakten Naturwissenschaft sind auch irgend einer Weise in Geschichte und Leben eingesenkt. Die Welt, in die man geworfen ist, ist eine schon ausgelegte. Das menschliche Erkennen ist "ein Ausdruck des eigentumlichen Lebens des Menschen, der damit sein Dasein, die Weise, wie er in die Welt eingestellt ist, vollzieht. Im Daseienden um ihn her findet er sein eignes Leben ausgedruckt." (Schrimpf, H. J.) Wissenschaftliche Erkenntnis heisst fur Goethe die Verwirklichung der Beziehung von Mensch und Welt. Endlich konnte man die morphologische Synthesis als sehende Hermeneutik beim Menschen in seiner Daseinswirklichkeit betrachten. Goethe, der Morpholog, schaut in Erkenntnisformen mannigfaltige Bezuge, Weltverhaltnisse des Menschen zusammen. Seine immanente Synthesis durfte man als eine Art von Morphologie der Erkenntnisformen, Wissensgestalten bezeichnen. Morphologische Synthesis, scheint mir, enthalt in sich die hermeneutische Zirkelstruktur. Sie ist die anschauende Methode, die die Wirklichkeit als der Inbegriff unendlich gegebener Aspekte durch die wechselseitige Steigerung von Organ und Gegenstand stufenweise von Aspekte zu Aspekte erschliesst. In diesem Sinne ist es fur uns verstandlich, dass die Phanomene vor dem Anschauen des Forschers auch eine Art Organisation bilden und ihr inneres Gesamtleben manifestieren. Goethes Methode, die Natur, Kultur und Geschichte objektiv zu behandeln, grundet sich auf die Morphologie als Wissenschaft der Lebenswelt. Im vorliegenden Aufsatz hat der Verfasser zuerst den metaphysischen Untergrund betrachtet, auf dem die Morphologie beruht. Dann hat er Goethes Stellung zum Transzendenzproblem erhellt. Das Inhalt steht wie folgt. 2. Kapitel Die Morphologie als Wissenschaft der Lebenswelt 1) Goethes Versuch, die reinen Sinne zu kritisieren 2) Die Welt der lebendigen Anschauung 3) Das metaphysische Gluck 4) Der Mittelzustand und die Transzendenz 5) Die Stellung zum Transzendenzproblem (Fortsetzung folgt)
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