選挙キャンペーン映画におけるヒトラー演説 : 対比と相似のレトリック(<特集>メディアと言語)
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概要
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In der Forschung wird heute die Meinung vertreten, dass Hitlers rhetorische Fahigkeiten bei seinem Erfolg in Partei und Politik eine wesentliche Rolle gespielt haben. Hitler ausserte denn auch bereits in seiner Schrift "Mein Kampf" die Uberzeugung, die grossen Revolutionen wurden ihre Fortschritte nicht den grossen Schriftstellern, sondern den grossen Rednern verdanken, weil die Volksmassen "immer nur der Gewalt der Rede" unterlagen. Erst mit der sog. "Machtergreifung" konnte die NSDAP damit beginnen, das "luxuriose" Medium Film zur geistigen "Mobilmachung auf der Leinwand" einzusetzen und so den Fuhrermythos zu kreieren. Zu dieser audiovisuellen Propaganda gehorten die Wahlkampffilme "Drei Jahre Kampf um den Frieden" (1936) und "Gestern und Heute" (1938), die die Forschungsgegenstande der vorliegenden Arbeit darstellen. Der funfeinhalbminutige Film "Drei Jahre Kampf um den Frieden" besteht aus sechs und der elfminutige "Gestern und Heute" aus sieben Reden Hitlers, die jeweils von Narrationen begleitet werden. Die Worter in diesen Reden sind mit ideologischen Elementen gefullt. Unter den Substantiven, die in den von uns untersuchten Reden vorkommen, hat das Wort Volk in den Hitler-Reden von 1925 bis 1942 die grosste Erscheinungshaufigkeit. Dem folgen Deutschland, Kampf, Welt, Reich, Kraft, Zukunft, Land, Gebiet, Glaube und Freiheit. Bei den Abstrakta Kraft, Krieg, Zukunft, Glaube und Freiheit handelt es sich wegen ihrer eigentlichen semantischen Vagheit um Falle "ideologischer Polysemie". In ihnen zeigt sich, dass Ideologien nur auf symbolische Weise Wirklichkeit werden konnen. Unter den Adjektiven ist das Wort eigen in samtlichen Reden Hitiers von 1925 bis 1942 am haufigsten. Daran schliessen sich die Adjektive letzt, grosst, ewig und gigantisch an. Die Adjektive stolz aufrichtig, ehrlich, anstdndig und zah kommen als positive Bewertungen des deutschen Volkes nach der Machtubergreifung mehr als doppelt so haufig vor wie davor. Dies zeugt von der Wichtigkeit dieser "deutschen Tugenden" im Diskurs des Dritten Reichs. In diesen Wahlkampffilmen ist die Verwendung der rhetorischen Figur der "Antithese", d. h. der Zusammenstellung von gegensatzlichen Wortern oder Aussagen, auffallig. Dazu zahlen Konstruktionen der Typen "NICHT A, SONDERN B", "A, SONST B" und "A (KOMPARATIV) ALS B", wie z. B.: [...] dass die letzte Starke uberhaupt nicht in den Divisionen und den Regimentern, nicht in Kanonen und Tanks liegt, sondern dass die grosse Starke fur jede Fuhrung im Volke selbst liegt in der Einmutigkeit eines Volkes [...]; Sage mir nicht: Ja, aber es ist doch lastig, diese Sammlungen. Du hast nie deinen Hunger kennengelernt, sonst wurdest du wissen, wie lastig der Hunger ist.; Welch stolzere Befriedigung kann es auf dieser Welt fur Mann geben, ah die Menschen der eigenen Heimat in die grossere Volksgemeinschaft gefuhrt zu haben! Die Volksmassen mogen namlich nach dem Urteil Hitlers "nicht viel Differenzierungen, sondern ein Positiv oder Negativ, Liebe oder Hass, Recht oder Unrecht, Wahrheit oder Luge". Wir mussen dabei daran denken, dass es sich bei dieser Figur weniger um sprachliche Formen, als vielmehr um gedankliche Inhalte handelt. Denn erst dem dichotomischen Denken folgt die dichotomische Ausdrucksform. Die Antithese ist daher das Grenzgebiet, in dem "die Theorie des sprachlichen Ausdrucks sich mit der Theorie des Denkens und Erkennens beruhrt" (Ueding 1992). Auch der haufige Gebrauch der personlichen und possessiven Pronomen der 1. Person Plural wir, uns, unser tragt zum binaren Schematisieren bzw. zur Entstehung einer Solidaritat der "Wir-Gruppe" bei. Die Pronomen du und ihr haben ebenfalls die Wirkung, eine psychologische Distanz zwischen dem Redner und den Zuhorern zu vermeiden. Der Parallelismus, d.h. die Reihung sprachlich aquivalenter Strukturen, stellt die andere bemerkenswerte Rhetorikfigur in diesen Filmen dar; Beispiele sind: So ist denn dieser Tag, dieser 1. Mai, der glanzvolle Feiertag der Wiederauferstehung des deutschen Volkes aus ewiger Zerrissenheit, Zersplitterung gegenseitigem Nichtverstehen und gegenseitigem Kampf. Es ist der glanzvolle Tag der Aufrichtung einer neuen grossen Volksgemeinschaft [...]; Sicherheit des taglichen Brotes, und Sicherheit des Grundens auf eigene Kraft. Der Parallelismus, bei dem der zweite und dritte Ausserungsteil die Aufmerksamkeit der Zuhorer auf den ersten Teil zurucklenkt, dient zur eindruckvollen Intensivierung des gesamten Aussageinhalts. Schon die einzelnen Reden Hiders selbst batten die Kraft, die Zuhorer mit Hilfe rhetorischer Mittel in die vom Fuhrer gewunschte Richtung zu lenken. Aber erst als das Medium Film (Wahlkampffilm) diesen Reden das sozusagen "filmrhetorische" Mittel der Montage verlieh, gewannen sie in ihrer montierten Gesamtheit das Potenzial, die vermeintliche Glaubwurdigkeit des Redners semiotisch zu bekraftigen.
- 日本独文学会の論文
- 2008-03-25
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