デモクリトスとクローンの問題
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概要
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Die Begrenztheit menschlichen Lebens bedeutet nicht nur das Sein zum Tode, sondern auch das Geborensein. Zur Frage der Existenz gehoren gleichursprunglich die Moglichkeit des Todes und der Zufall der Geburt. Und dennoch kann niemand aus sich allein - in einem Akt der Monogonie - geboren sein, im Gegensatz zum Tod durch die eigene Hand. Die Geburtlichkeit hat mehr mit der Bedingtheit durch Pluralitat zu tun als die Sterblichkeit. Das Ereignis der Geburt bedeutet immer eine zufallige Begegnung zweier unabhangiger Wesen: eines Kindes und seiner Welt. Dafiir ist es aber auBerdem notwendig, dass ein Mann und eine Frau zusammentreffen und ein Paar werden, sie beide ein Kind zeugen und die Frau es gebiert. Die geschlechtliche Fortpflanzung ist eine Art "Poiesis" durch eine ganz eigene Art der "Techne". Hier stellt sich nun die Frage, inwiefern das Generieren neuen Lebens als ein kunstliches Herstellen verstanden werden kann. Mein Essay versucht diese Frage von einem aktuellen Aspekt her zu klaren, namlich im Hinblick auf das Problem des Klonens. Als Leitfaden wahle ich die uralte Empfehlung eines Weisen. Demokritos (Fragment B277) sagte namlich zu uns, "Wer irgend eine Notigung hat, sich ein Kind zu verschaffen, tut dies, wie mir scheint, besser durch Adoption eines Freundeskindes. Dieser wird dann ein Kind bekommen, so wie er es wiinscht. Denn er kann es sich auswahlen, wie er es will. [...] Zeugt man es aber sich selbst, so sind viele Gefahren dabei: denn man muss doch mit dem, das gerade geboren wird, vorlieb nehmen. "Da die Erzeugung eines Kindes etwas Zufalliges und Unvorsehbares ist, mussen die Eltern und das Kind selbst dieses groBe Risiko auf sich nehmen. Wenn das Kind einmal geboren worden ist, dann kann das Faktum seiner Geburt nicht mehr riickgangig gemacht werden. Deshalb hielt der klassische Atomist die "Adoption eines Freundeskindes" besser als die Selbstzeugung. Die Adoptiveltern konnen sogar ihr Kind gewissermaBen auswahlen. Anstelle Demokrits' Verfahren der versicherten Kindesbeschaffung ist man heute dabei, eine andere Methode der Adoption zu erfinden: die gentechnische Anwendung des Klonens auf die Menschenproduktion. Es ist eine groBe Ironie, dass durch diese neue Adoptionskunst, die die Zufalligkeit des Geborenwerdens ausraumen will, gerade die Unwiderruflichkeit der faktischen Geburt noch groBere Gefahren erzeugen wird.
- 東京女子大学の論文
- 2004-09-17