記憶と想起 : シュティフターの『晩夏』
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概要
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Der Nachsommer handelt von Gedachtnis und Erinnerung im individuellen und Kollekliven Sinne, denn die idealisierte Gemeinschaft "Rosenhaus" bewahrt und pflegt Kunstwerke und Naturdinge als kulturell uberlieferte. Auβerdem spielt der Bildungsgang Heinrichs eine bedeutende Rolle, bei dem es darum geht, sich Wissen anzueignen und prasent zu halten, und sich an etwas zu erinnern. Im "Rosenhaus" tragt Risach dazu bei, dass Heinrich Sinn fur das Schone bekommt. Dabei lehrt ihn Risach aber nicht, dass etwa das Marmnorbild im Haus schon sei. Risachs Gewiβheit ist, einfach abzuwarten, bis Heinrich "aus eigenem Antriebe" die Schonheit erkennt. Risach setzt die platonische Idee des Schonen voraus. Darum orientiert sich die Bildung im "Rosenhaus" nach der platonischen "anamnesis"-Lehre, der zufolge jedes Erkennen ein Wieder-Erkennen ist. Im Text sind viele Gedachtnisbilder verstreut, deren Sinn fur den Leser und sogar fur Heinrich selbst zunachst unklar bleibt, aber im Laufe der Erzahlung an Klarheit gewinnt. Die Gedachtnisbilder sind Zeichen fur Vergegenwartigung, und Heinrichs Bildung besteht darin, dass er aus diesen unzahligen Gedachtnisbildern eigenstandig einen Sinn erwachsen lasst. Dieser Bildungsprozess, das Bilden des gestaltenden Gedachtnisses, fuhrt zur menschlichen Vollendung. Auf dem Weg der Bildung muss Heinrich seine Verstehensfahigkeiten uben, indem er z. B. naturwissenschaftliche Kenntnisse vertieft. Als eine solcher Ubungen wird aber auch die Mnemotechnik betrachtet. Die strenge Trennung der Materien, deren zweckmaβige Abfolge und auβerste Konzentration, sind die drei wichtigsten Momente der antiken und mittelalterlichen Gedachtnisubungen. Diese Mnemonik steht sowohl Heinrich als auch der Gemeinschaft "Rosenhaus", die als organisches Gedachtnismedium fungiert, zur Verfugung. Die Mnemonik entspricht den speziellen Regeln im Haus, die fur die Pflege und Erhaltung der Kunstwerke aufgestellt sind. Das ,System', in dem die,Daten' nicht einfach konserviert, sondern ausgewahlt werden, spielt im "Rosenhaus" als ,Datentrager' eine entscheidende Rolle. Nicht nur die Kunstwerke, sondern auch die Idee des Schonen und die Mnemotechnik gehen auf die Antike, das Mittelalter und die Goethezeit zuruck. Es mangelt hier also am Zeitgenossischen. Wie Stifter einmal geschrieben hat, versetzt die erzahlte Welt des Nachsommers den Leser seiner Zeit in die Lage, sich an die Welt vor der industriellen Revolution zu erinnern. Trotzdem findet sich die Welt nach der Revolution im Text, so wenn Risach im Anfang der Naturwissenschaften ein Merkmal der Epoche sieht. Die Gemeinschaft "Rosenhaus" als Datentrager der Vergangenheit, die in den Vordergrund des Textes geruckt ist, ist auch mit Zeitgemaβem konfrontiert. Daraus kann man ersehen, dass Stifter implizit dem Zeitgenossischen kritisch und angstlich entgegensteht. "Das Rosenhaus" ist der systematische Datentrager, der Einzelne wieder auf den rechten Weg fuhren konnte, wenn sie von ihm abgekommen sind, oder die einzuhaltende Ordnung vergessen haben. Das System und das Individuum sind eng miteinander verbunden, und werden im Thema einer die Erinnerung evozierenden, schonen Vergangenheit behandelt. Der Zeitstromung, die Stifter kritisiert und nicht vergessen kann, wird keine unmittelbare Alternative gegeubergestellt. Ihr ist aber das synthetische Thema, die notigen Uberlieferungen fur die kommenden Generationen, angeboten.
- 日本オーストリア文学会の論文
- 2003-03-31
日本オーストリア文学会 | 論文
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