KONTRA ELLIPSE : SO VIEL WIE NOTIG, SO WENIG WIE MOGLICH(I. Linguisten-Seminar: Psycholinguistik heute: neue Erkenntnisse aus der Leseforschung)
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概要
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Wir haben gesehen, dass es bei der Referenzherstellung zwei Modi gibt, in denen ein Sachverhalt unterschiedlich versprachlicht wird. Im kommunikativ-objektiven Modus werden die Mitspieler des Sachverhalts, Subjekt, Objekt usw., immer explizit genannt, damit "die Anderen", u.a. der Horer, den Sachverhalt wieder rekonstruieren konnen. Dagegen werden im Wahrnehmungsmodus nur solche Informationen sprachlich kodiert, die der Wahrnehmende, der Sprecher, im deiktischen Raum gerade wahrnimmt. Dabei finden Elemente keine Erwahnung, wenn es klar ist, dass sie sich im direkten Wahrnehmungsbereich des Sprechers befinden. Mit dieser Annahme konnen viele Auslassungsphanomene im Japanischen wegerklart werden: Da im Japanischen der Wahrnehmungsmodus der vorherrschende ist, bleiben viele Elemente, die im Wahrnehmungsbereich sind, sprachlich unerwahnt. Damit lagen scheinbare "Auslassungen" vor, die aber keine sind: Das Wichtigste, das zum Verstandnis der "Auslassungen" notig ist, sind nicht Aktanten, die am betreffenden Sachverhalt teilnehmen, sondern die Information daruber, wo sich der Betrachtende gerade befindet und aus welcher Perspektive er den Sachverhalt betrachtet. Es werden Aussagen daruber getroffen, wie sich der Sprecher dabei bewegt. Typischerweise wird eine solche Bewegung in Form einer konditionalen Satzsequenz zum Ausdruck gebracht. Das Topik, dem im Japanischen die zentrale Rolle des Satzaufbaus zukommt, dient dazu, die Perspektive des Wahrnehmenden explizit zum Ausdruck zu bringen.
- 2009-01-20