デモーニシュなる自由 : ヘルメス的伝統に則してシラーを読む(<特集>デモーニッシュ)
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概要
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Eklektizismus und Synkretismus lagen am Ursprung der Aufklarungszeit, nachdem die traditionellen Instanzen der Wahrheit, Schule und Kirche, abgewirtschaftet hatten. Diese zwei Geistesstromungen schlossen sich an die hermetische Tradition an, die am Ende der Barockzeit durch die verspatete Wirkung Jakob Bohmes fortgesetzt worden waren. So erklart Rolf Christian Zimmermann in seiner Monographie uber das Weltbild des jungen Goethe einen Hintergrund fur die Neubelebung der geheimen Tradition im Zeitalter der Aufklarung. Analogiedenken kennzeichnet diese Tradition. Diese Denkweise versucht in Analogie zu Newtons Gravitationslehre, die ein Produkt des aufklarerischen Empirismus ist, ein die Welt beherrschendes Gesetz zu erforschen. Schiller sieht in der Liebe ein solches Gesetz, wie er in Tugend in ihren Folgen betrachtet und Philosophischen Briefen ausfuhrt: Die Liebe bildet fur "die Gottheit", "die Unsterblichkeit" und "die Tugend" die unerlassliche Voraussetzung. "Die Unsterblichkeit", vor allem in Schillers Die Kunstler, entspricht dem Palingenesie-Gedanken in Platons Timaios, der lehrt, dass die ubernaturlichen Damonen das Leben der menschlichen Seelen auf der Erde als Genien begleiten. Schiller legt dabei im Verstandnis der Damonen mehr Wert darauf, dass sie fur die Verbindung der Menschen mit dem ubernaturlichen Bereich burgen, als darauf, dass sie, als Schicksal, das Leben der Menschen in vielfachen Formen bestimmen. In Die Kunstler schliesst sich die Schonheit als Genius an die Menschheit an, und die Kunstler erziehen unter Obhut der Schonheit die Menschen dazu, dass sie ihr Vermogen der Vernunft, die nach Timaios der gottliche Teil des Menschen ist, entwickeln. Der Damon gibt also, in diesem Sinne, der Menschheit eine teleologische Geschichtsphilosophie als Schicksal auf. Schiller zieht abet ausdrucklich in Philosophischen Briefen seinen Palingenesie-Gedanken in Zweifel. Der Materialismus stellt sich hier der Theosophie des, Julius entgegen, die das Analogiedenken der Liebe benennt. Die aufgeklarte Vernunft soll in dieser Theosophie eigentlich die von Gott erschaffene systematische Welt entziffern. Aber die menschliche Vernunft erweist sich dafur als nicht ausreichend, da das menschliche Vermogen im Vergleich zu Gott naturlich begrenzt ist. Die Vernunft kann selbst die Wirklichkeit der Unsterblichkeit nicht beweisen, und der Materialismus fuhrt die Liebe nur auf physiologische Grunde zuruck. Schillers Zweifel charakterisiert seine jugendliche Schaffensperiode von Die Rauber bis zu Der Geisterseher, also bevor er sich mit der Kantischen Philosophic beschaftigt. Spater beseitigt Schiller in Anlehnung an Kant seinen Zweifel mit der Zuversicht, dass die Moglichkeit der Tugend die Freiheit postuliere. Weder Liebe noch Vernunft, sondern die Freiheit ist nunmehr fur ihn die Voraussetzung auch fur die Moglichkeit der Gottheit und der Unsterblichkeit, wie es Kant in seiner Kritik der praktischen Vernunft erlautert. Schiller vergleicht das Schone und das Erhabene mit Damonen, unter deren Einwirkung der Mensch die Freiheit erhalt. Der Mensch fuhlt sich in Hinsicht auf die Schonheit frei und ahnt in dieser damonischen Freiheit das Ubernaturliche. Aber dass der Mensch mit der Schonheit spielt, stellt das Ideal des freien Menschen nur in der Erscheinungswelt dar. Das Ideal des freien Menschen, der die Erscheinungswelt uberschreitet, verwirklicht das Erhabene. Wenn die wirkliche Gewalt seine physische Existenz zu zerstoren droht, handelt der Mensch hier als reiner Geist, als ob er unter keinen andern als seinen eigenen Gesetzen stunde, um diese Gewalt dem Begriff nach zu vernichten. Der Mensch fuhlt sich frei beim Erhabenen, indem er nur in der reinen Intelligenz im Menschen Grund fur das Dasein legt und die Freiheit dieses ubernaturlichen intelligiblen Wesens fur gottlich halt. Auf diese Weise beweist die Freiheit beim Erhabenen die Moglichkeit der Gottheit. Die Wirklichkeit dieser transzendentalen Idee begrundet die Freiheit des Damons, die der Mensch beim Schonen und Erhabenen in sich fuhlt. Schiller denkt, dass die moderne tragische Kunst durch die Darstellung des Erhabenen den Menschen zu dieser Freiheit erziehen konne. Das Erhabene im Trauerspiel bietet zwar dem Zuschauer die Gelegenheit, aus der Uberwindung des dargestellten Leidens die Autonomie und Freiheit zu begreifen, um wirkliche Schwierigkeiten seines Lebens ausserhalb des Theaters bewaltigen zu konnen. Aber die vernunftige Hermetik bei Schiller ermoglichtes, das Erhabene als eine Art 'mystischer Orgie' zu begreifen. Denn Schiller sagt in Uber das Erhabene, dass die Freiheit den Menschen "zum Burger und Mitherrscher eines hohern Systems" macht, "WO es unendlich ehrenvoller ist, den untersten Platz einzunehmen, als in der physischen Ordnung den Reihen anzufuhren." Die Passage beschreibt genau 'die grosse Kette der Wesen' im Analogiedenken, die einmal Arthur O. Lovejoy darstellte. Der Mensch kann zu diesem hohern System schon gehoren, wenn er nur moralisch, also intelligibel handelt. Wenn Schillers modernes Trauerspiel auch dieses hohere System als Zuschauer annimmt, dann hat es einen Charakter des Welttheaters. Schillers Trauerspiel macht die Welt zum Theater, in dem der vom Demiurgen in die Sterblichkeit verwiesene Mensch anlasslich des Erhabenen die damonische Freiheit erhalt und zu seinem lichten gottlichen Ursprung zuruckzukehren beginnt. Schillers tragisches Welttheater fundiert ein hoheres System und zeigt aus diesem Gesichtspunkt das menschliche Leben als Wanderung der unsterblichen Seele auf der Erde. Die hermetische Tradition bzw. der Neuplatonismus ist bisher nur in Schillers fruhen Gedanken nachgewiesen worden. Jedoch muss in Zukunft herausgearbeitet werden, dass diese geheime Tradition auch nach Schillers Kant-Rezeption von ihm weiterentwickelt wurde. Die hermetische Tradition ist ganz grundsatzlich in Schillers literarischen und kunsttheoretischen Werken zu finden.
- 2009-03-25
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