作品解釈についての一試論 : リルケの『ドゥイノの悲歌』第五悲歌を例として
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概要
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Wilhelm Dilthey meinte, dass das Genie dem Irren ahnlich, aber dennoch der gesunde vollkommene Mensch sei. Ein Dichter zweiter Klasse konne das Objekt nur kopieren, der wahre grosse Dichter dagegen, eben das Genie, einen Typus hervorbringen. Eine Meinung, die ganz platonisch anmutet. Denn Platon war der Ansicht, dass nur der Mensch, der von den Musen inspiriert werde, wahrer Dichter werden und einen Typus schaffen konne. In Platons Augen ist der Dichter Dolmetscher (Interpret) der Gotter, insofern er ein Gedicht der Gotter ins Menschliche verdolmetsche. Platon verdeutlichte seinen Gedanken mit dem Bild des Magneten. Der Magnet als Muse ziehe den Eisenring als Dichter an. Der Eisenring wiederum ziehe einen zweiten Ring, das Kunstwerk, an. Dieser wiederum ziehe einen dritten Ring an, das Auditorium. Dabei werde der Zauber (μανια auf Griechisch) des Magneten durch den Dichter und das Kunstwerk auf das Auditorium ubertragen. Durch diesen Zauber wird demnach ein Weg geschaffen, der uns als Auditorium mit der transzendenten Welt verbindet. Wie konnen wir auf diesem Weg die transzendente Welt erreichen? Indem wir dem Dichter folgen, der durch seine Interpretation den Zauber des Magneten auf uns ubertragt. Wenn wir umgekehrt das Kunstwerk interpretieren, eroffnet sich uns die transzendente Welt. Wenn wir das Kunstwerk richtig auslegen, konnen wir Eingang in diese transzendente Welt erhalten. Nur in ihr konnen unsere Seelen frei fliegen.