R.ヴァーグナーの楽劇『ジークフリート』におけるジークフリート像の特質
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概要
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Richard WAGNER hat den Text des ≫Siegfried≪, wie allgemein anerkannt, hauptsachlich mit den nordischen Materialien ≫Edda≪ und ≫Volsungasaga≪ geschaffen. Die Siegfriedgestalt, die er dort entwickelt hat, ist aber ganz verschieden von der stofflichen Gestalt. Die Charakteristik seiner Gestaltung besteht darin, daβ das Wachstum der Hauptperson stufenweise in aller Ausfuhrlichkeit geschildert ist. Siegfried tritt namlich im 1. Akt als ein wilder Knabe auf, der im Wald mit Vogeln und Tieren spielt. Aus dem Zusammenleben mit ihnen wird er sich allmahlich des Ich bewuβt. Er sehnt sich als die erste Stufe des Ich-Bewuβtseins nach den Eltern. Sobald er vom Pflegevater Mime erfahrt, seine Eltern seien schon tot, entschlieβt er sich, mit dem neu geschmiedeten Schwert Notung, Andenken seines Vaters, aus dem Wald in die weite Welt fortzuziehen. Er bleibt aber dann noch unwissend, so daβ er sich, vom listigen Mime betrugt, zu einem ungeheuren Schlangenwurm begibt, um das Furchten zu lernen. Siegfried versenkt sich auch im 2. Akt unter der Linde im Wald immer noch in Gedanken an seine Eltern. Er ist jetzt dabei, als ein Menschenkind gerade unter der Linde aufzuwachen, die ihm als der Mutterleib seiner Mutter Sieglinde hilft. Der folgende Kampf mit dem Wurm bedeutet ihm also die Probe zur Erfahrung des Furchtens, mit anderen Worten, zum Ich-Bewuβtsein und zur Gewinnung seiner eigenen Identitat. Der Wurm lehrt ihn aber weder das Furchten noch seine Herkunft. Die Erkenntnisse gibt ihm ein Waldvogel: er kann nun durch Genuβ des Wurmblutes die Stimme des Vogels verstehen. Nach dem Rat des Vogels geht er in die Hohle und findet dort den Tarnhelm und den Ring. Der Hortbesitzer totet dann auch, wie es der Vogel rat, den Pflegevater Mime, der mit List gerade den Ring begehrt hat. Er erfahrt ferner von der Vogelstimme, daβ das herrlichste Weib Brunnhilde auf hohem Felsen schlaft. Ihn ergreift sofort heftige Sehnsucht nach dem Weib. Er eilt, zu der weiblichen Liebe gedrangt, auf den ringsumher brennenden Felsen. Siegfried kann im 3. Akt auf dem hohen Felsen zum erstenmal das Furchten erfahren, als er Brunnhilde vor seinen Augen findet. Das bedeutet sein Erwachen zum weiblichen Geschlecht. Er wacht jedoch im strengsten Sinne nicht ganz geschlechtlich auf. Damit er selbst erwacht, muβ er die Maid erwecken! So kuβt er die Maid, um sie zu erwecken. Endlich erwacht sie. Ihr Erwachen bedeutet ihr selbst die Auferstehung des Lebens und dem Wecker das Aufwachen zur weiblichen Liebe. Siegfried verwandelt sich nunmehr in den liebenden Mann Siegfried, wie Brunnhilde in die liebende Menschenfrau. So kann Siegfried erst durch die erwachte Brunnhilde seine eigene Identitat gewinnen. Daraus ergibt sich, daβ die Erfahrung des Furchtens als ein konsequentes Motiv im ganzen Werk eine wichtige Rolle spielt. Durch die folgerichtige Entfaltung dieses Motivs, das selbstverstandlich aus GRIMMS ≫Marchen von einem, der auszog, das Furchten zu lernen≪ stammt, ist es dem Verfasser gelungen, das Wachstum des Siegfried stufenweise zu schildern. Sein Werk ≫Siegfried≪ behandelt nicht nur das Aufwachen der schlafenden Brunnhilde, sondern auch das Erwachen des jungen Siegfried, der nach seiner eigenen Identitat strebt. Der neu geborene Siegfried, der erst durch Brunnhilde zur weiblichen Liebe erwacht, symbolisiert die ideale Liebe des zukunftigen Menschengeschlechts. Das heiβt, er ist das Symbol des Helden, der die neue ordnungsgemaβe Welt der Menschen aufbauen kann, wo nur die Liebe vorherrscht. Diese durch Brunnhilde in Siegfried keimende Liebe gerat aber spater in der ≫Gotterdammerung≪ verhangnisvoll mit der Gewalt in Konflikt, die der bittere Feind Hagen symbolisiert.
- 徳島大学の論文
- 1996-02-20
徳島大学 | 論文
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