ワーキング・メモリーの機能と言語の関わり(退職記念号 鳥井克之教授 中島 巖教授 諸沢 巖教授)
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概要
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Einen extremen Standpunkt zur Rolle der Sprache bei der kognitiven Informations-verarbeitung hat Benjamin Lee Whorf (1956) vertreten. Seine Hypothese besagt, daβ unsere Sicht der Welt durch die verwendete Sprache determiniert wird. In Bezug auf das Wahrnehmen und Erinnern von Farben ist diese Whorfsche Hypothese sehr genau uberpruft worden. Sie konnte nicht bestatigt werden. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, daβ durch eine verwendete Sprache z.B. bestimmte Kriterien zur Orientierung in der Welt hervorgehoben werden. Dadurch werden dann bestimmte Reprasentationsarten und Denkweisen nahegelegt (z.B. Levinson, 1996). Auswirkungen der Sprache auf die Interpretation der Welt werden auch als "high-level"-Effekte bezeichnet. Sie werden von "low-level"-Effekten unterschieden, wodurch ausgedruckt werden soil, in welchem Maβe kognitive Kosten durch Merkmale der Sprache entstehen. Die im Vortrag vorgestellten eigenen Untersuchungsergebnisse zum Arbeitsgedachtnis beziehen sich auf die genannten "low-level"-Effekte der Sprache. In einer Serie von Experimenten haben wir die Gedachtnisspanne bei deutschen und chinesischen Studierenden untersucht. Ein Ergebnis war, daβ fast 40 Prozent der Chinesen in der Lage waren, sich Zahlenfolgen aus 10 Ziffern zu merken. Diese Leistung brachten dagegen nur 4 Prozent der Deutschen zustande. Durch die Einbeziehung von weiterem verbalen und nonverbalen Reizmaterial konnte gezeigt werden, daβ die gefundenen Unterschiede in den Gedachtnisleistungen auf "low-level"-Effekte der Sprache zuruckzufuhren sind. Unsere Gedachtnis-Experimente erlauben es auch, die Bedeutung verschiedener Gedachtnisprozesse wie Rehearsal und Abrufprozesse beim Zustadekommen von Arbeitsgedachtnisleistungen abzuschatzen. Die Ergebnisse lassen sich in die Debatte von Baddeley (1997) und Cowan et al. (1998) uber die Grenzen des Arbeitsgedachtnisses einordnen. Schlieβlich werden "low-level"-Effekte von Sprache auf wahrnehmungsnahe Ge- dachtnisleistungen demonstriert. Hierbei handelt es sich urn das Erkennen und die Wiedergabe von kurzfristig dargebotenem Reizmaterial wie lateinischen Buchstaben, chinesischen Schriftzeichen und arabischen Ziffern.