文学テクストと語順 : レッシング, ゲーテ, シラーの3項述語の場合(言語学から見た文学テクスト)
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概要
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Die Wortstellung des dreigliedrigen Pradikats, die auch heute vor allem im Nebensatz von idiolektalen bzw. dialektalen Variationen gepragt ist, weist im alteren Deutsch eine noch starkere Vielfaltigkeit auf. Wie die folgenden Beispielsatze zeigen, konnte sich die Wortstellung des Pradikats fruher bei ein und demselben Autor sowohl im Nebensatz, als auch im Hauptsatz unterscheiden: (1) Aber Voltaire hatte durum dock nicht ausrufen mussen [Lessing, Hamburgische Dramaturgic]. (2) aber es hat mtissen werden, was Sie gewollt haben [Lessing, Briefe]. (3) welches nach seiner Angabe in Verse gebracht werden sollte [Goethe, Wilhelm Meisters Lehrjahre]. (4) daB die Misels alle Spuren von mir mogen ausgeloscht haben [Goethe, Briefe]. Diese Erscheinung stellt aus der soziopragmatischen Perspektive, auf die in der Beschreibung der deutschen Sprachgeschichte in letzter Zeit groBer Wert gelegt wird, insofern ein interessantes Problem dar, als sie wahrscheinlich auf "funktional determinierte innere Mehrsprachigkeit" zuruckgefuhrt werden kann. Um dies zu uberprufen, wurden in der vorliegenden Arbeit aus zwei funktionsmaiBig unterschiedlichen Textsorten -- literarischen Texten sowie Brieftexten - von Lessing, Goethe und Schiller, insgesamt 2641 Belege von folgenden Konstruktionen gesammelt und klassifiziert: Typ 1 Partizip II + Partizip II + sein, Typ 2 Partizip II + werden/haben/sein + werden , Typ 3 Partizip II + werden/haben/sein + Modalverb, Typ 4 Infinitiv + Ersatzinfinitiv + haben, Typ 5 Infinitiv + Infinitiv + werden, Typ 6 Infinitiv + Infinitiv + Modalverb. Die Tabellen 1 und 2 zeigen die Vorkommenshaufigkeit des jeweiligen Typus nach Textsorte getrennt: Die Daten der Tabellen wurden mit Hilfe eines statist!schen Verfahrens (des Chi- Quadrat-Tests) genau analysiert. Die Untersuchungsbefunde lassen sich folgendermaBen formulieren: 1) Die Wortstellungsvariation der Infinitive V3-V2 ((haf)...sagen sollen) vs. V2-V3 ((hat)...sollen sagen) im Hauptsatz ist fast ausschliefilich beim Typ 4 zu beobachten. Alle drei Schriftsteller machen bei anderen Typen fast immer von der neueren 2) Nach dem Chi-Quadrat-Test wurde bei zwei der drei Autoren, namlich bei Lessing und Schiller, in Bezug auf Typ 4 eine statistisch signifikante Abhangigkeit zwischen Textsorten und Reihenfolgevarianten bestatigt. Mit anderen Worten gebraucht Lessing in seinen Brieftexten auffallend haufig die Wortstellungsvariante V2-V3, wahrend dieselbe Variante bei Schiller ungewohnlich oft in literarischen Texten vorkommt. 3) Was die Wortstellung des dreigliedrigen Pradikats im Nebensatz betrifft, wurde in Goethes Texten bei Typ 2 und Typ 3 ein statistisch relevanter Unterschied festgestellt. Goethe benutzt in seinen literarischen Texten bei Konstruktionen des Typs 2 neben der in der zweiten Ha'lfte des i8. Jahrhunderts ublichen Nachstellung des Finitums (gesagt haben wird) namlich nicht selten die zu seiner Zeit schon uberholte Voranstellung (wird gesagt haben). Andererseits wird die Voranstellung des fmiten Verbs bei Typ 3 in seinen Brieftexten auffallend haufig gebraucht. 4) Zusammenfassend kann man sagen, dass zwischen Textsorten und Wortstellungsvarianten eine gewisse statistisch relevante Abhangigkeit zu fmden ist. Was die bestatigte Abhangigkeit jedoch impliziert, divergiert von Autor zu Autor so stark, dass sich auf Grund der statistischen Ergebnisse keine allgemeinen Merkmale von Textsorten daraus ableiten lassen. Ahnlich wie in bisherigen Forschungen wurden auch hier ideolektale Unterschiede der Wortstellung innerhalb der betreffenden Fugung festgestellt. Naturlich durften abgesehen von den Textsorten auch andere Faktoren bei der Bestimmung der Wortstellung des dreigliedrigen Pradikats im Spiel gewesen sein. Auf Grund der in der vorliegenden Arbeit durchgefuhrten Beleganalyse haben sich als solche Faktoren z.B. die folgenden Fragen erwiesen, ob der in der Stellung V3 stehende Infinitiv prafigiert (htitte sollen mit ansehen, wie sie sich gebehrdete, als die Zeitung kam) oder mit einer Objekt-, Adverbial-, oder Pradikativbestimmung ausgebildet ist (Anbei habe ich mussen meine Lappalien vollends fertig machen) und ob das finite Verb im Konjunktiv II steht (dau Shakespeare es selbst so wurde gemacht haben). Um die Ergebnisse dieser Arbeit zu uberprufen und zu erganzen, konnte es ein Anliegen fur die zukunftige Forschung sein, diese Faktoren noch grundlicher zu untersuchen.
- 日本独文学会の論文
- 2004-03-15
著者
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