ベルリンにおける記憶の政治 : ユダヤ人慰霊碑計画をめぐって(<特集>「都市ベルリン」を読む)
スポンサーリンク
概要
- 論文の詳細を見る
Uber das Mahnmal fur die ermordeten Juden Europas, das auf einem 20.000 Quadratmeter groBen Gelande zwischen der BehrenstraBe und der verlangerten Franzosischen StraBe in Berlin geplant ist, gibt es nach zwei Wettbewerben und vielen Debatten seit fast 10 Jahren noch immer keine Entscheidung. Der erste offene anonyme Wettbewerb wurde 1994 ausgeschrieben, und im nachsten Jahr entschieden sich die Auftraggeber des Denkmals-die Bundesregierung, der Berliner Senat und der Forderkreis zur Errichtung des Denkmals-fur den Entwurf der Kunstlergruppe um Christine Jackob-Marks. Dieser erste Wettbewerb scheiterte aber letzlich an Bundeskanzler Helmut Kohl, der gegen diese monumentale 100 mal 100 meter groBe Grabsteinplatte sein Veto einlegte. Von Januar bis April 1997 fand ein dreistufiges offentliches Kolloquium statt, um die wesentlichen Argumente zu Form, Ausfuhrung und stadtebaulicher Einbindung des Denkmals zusammenzufuhren. Im Juli wurde der zweite Wettbewerb unter neun Preistragern des ersten Wettbewerbs und 16 international bekannten Kunstlern ausgeschrieben. Im November wahlte die von Experten neu gebildete Findungskommission zwei Entwurfe von Gesine Weinmiller und Peter Eisenman/Richard Serra aus. Aber die Jury nominierte zusatzlich noch die Entwurfe von Jochen Gerz und Daniel Libeskind. Die Entscheidung ist jetzt nicht mehr den Kunstexperten, sondern der Offentlichkeit uberlassen. Im Entwurf von Eisenman/Serra wird das Grundstuck mit insgesamt uber 4000, unterschiedlich hohen Betonpfeilern bedeckt. Die an Grabsteine erinnernden Pfeiler im Durchgangsabstand von 0, 92m konstruieren ein Labyrinth, das man, mit einem standig prasenten Gefuhl des Bedrohtseins, nur allein durchwandern kann. Die kollektive Erinnerung wird hier durch die gesammelten Erinnerungen an die ermordeten Individuen ersetzt. Diese Gruppe versucht damit, eine zeitgemaBe Form des Erinnerns/Gedachtnisses zu finden. In einer mehr padagogisch orientierten Form konfrontiert Gerz die Besucher mit der Frage "Warum ist es geschehen?", indem er 39 Stahlmasten mit der Leuchtschrift "Warum" in den verschiedenen europaischen Sprachen der ermordeten Juden aufstellt. Als Bild fur das versprengte und ermordete Volk positioniert Weinmiller, wie zufallig verstreut, 18 als "Steinblocke" bezeichnete Wandscheiben. Vom oberen Ende der Ausgangstreppe uber die Gesamtanlage betrachtet, stellen sie sich aber in ihrer perspektivischen Verzerrung wie ein Davidstern dar. Dieses schrage anamorphotische Betrachten ist ahnlich dem von "void" im Judischen Museum, das Libeskind als Erweiterungsbau des Berlin Museums entworfen hat. "Void" ist weitgehend leer, reicht durch alle Geschosse und verstellt den Ausstellungsraum. Darin manifestiert sich das Nicht-Sichtbare als Leere. Weil von judischer Prasenz in Berlin sehr wenig ubriggeblieben ist, laBt Libeskinds Projekt uns diese Abwesenheit selbst "sehen". In seinem Entwurf fur das Mahnmal materialisiert Libeskind "void" als eine vielfach gebrochene Mauer, die "Steinatem" genannt ist. Dabei wird die Denkmalflache von der GroBe des Reichstagsgrundrisses zur Flucht der EbertstraBe um ca. 45 Grad gedreht, so daB das Mahnmal stadtebaulich mit der historischen Mitte Berlins und dem Tiergarten verbunden wird. Mit vielen Assoziationsketten symbolisiert Libeskind hier die Geschichte Berlins, in die das Mahnmal eingefugt werden soll. Der Historiker Jurgen Kocka kritisiert aber alle vier Entwurfe, weil sie namlich seiner Meinung nach ihre Aufgabe, nicht nur die Leiden der Juden, sondern auch die Scham der Deutschen auszudrucken, nicht losen und keinen hinreichenden Bezug zur spezifischen historischen Situation enthalten. Sein Kollege Reinhart Koselleck gibt zu bedenken, daB ein Holocaust-Mahnmal nur fur die ermordeten Juden die Opfer des NS-Terrorsystems hierarchisiert. Die kritischen Stimmen mehren sich, sowohl von den Intelektuellen als auch von den Politikern. Dieser Mahnmalstreit wird dadurch verursacht, daB sich die Offentlichkeit nicht darin einig ist,
- 1998-10-15
論文 | ランダム
- 神について
- 「複数コ・ファシリテーター方式」による構成的エンカウンター・グループのファシリテーター養成の試み
- 老人保健施設の介護職に対する高齢者援助をめぐる面接調査研究 : 援助の難しさ,心理職による介護職と高齢者への貢献の可能性の考察
- 高齢者の回想(法)に関する展望
- 学校から期待されるスクール・カウンセリングのありかたについて--高校のニーズに沿った心理教育サービスの展開を目指して