西南アフリカにおけるドイツ人入植者 一八九六-一九一四年
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概要
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Wenn man auf das System der deutschen Kolonialherrschaft einzugehen versucht, so muB ein besonderes Augenmerk notwendig auch der Untersuchung der Siedlerschaft gelten. Diese namlich wirkte in doppelter Hinsicht als Vermittler : zwischen der Kolonialregierung und den Eingeborenen zum einen, und zwischen dem Mutterland und der Kolonie zum anderen. Die Siedler in Deutsch-Sudwestafrika trieben Viehzucht, dazu gehorenden Handel und Handwerk. Die finanziellen Unterstutzungen dafur erhielten sie von deutschen und englischen Kolonialunternehmungen, den Grund und Boden durch staatliche Beschlagnahme von den Afrikanern. Der Aufstand, der von 1904 bis 1907 andauerte, vernichtete die Pflanzungen und versetzte der Kolonialwirtschaft einen schweren Schlag. Der Entschadigungsanspruch der Siedler gegenuber der Regierung und dem Reichstag wurde nur in begrenzter Weise akzeptiert. Diese Haltung der Regierung resultierte nicht aus Gleichgultigkeit gegenuber dem Wiederaufbau der Kolonie, sondern aus der Auffassung, daB die Kolonialunternehmen, die zumeist von einigen GroBbanken des Mutterlandes unterschtutzt wurden, diesen Wiederaufbau ubernehmen und finanzieren sollten. Nach den Diamantenfunden im Jahre 1908 siedelten viele Deutschen in die Kolonie uber in der Erwartung, am kunftigen Gewinn Anteil zu haben. In der Tat machten jedoch ausschlieBlich die Kolonialunternehmungen einen entsprechenden Gewinn. Auf den Pflanzungen hatten nur noch wenige Siedler Hoffnung, mit diesem Betrieb allein ihren Unterhalt zu verdienen, denn eine Grundbesitzerweiterung wurde ihnen nicht erlaubt. Um die die kolonialunternehmungen bevorzugende Wirtschaftspolitik zu andern, erhoben die Siedler nunmehr Anspruch auf Verwirklichung eines Selbstver waltungsrechts. Dies wurde jedoch nur auf der Ebene der "Gemeinde" zugesagt. Darin spiegelt sich deutlich die Tatsache wieder, daB die GroBunternehmungen und die groBeren Siedler zusammen gegenuber den mittleren und kleineren Siedlern nach wie vor das politische Stimmrecht fur sich monopolisierten. Bei den Versuchen zum Ausgleich der Gegensatze zwischen Kolonialunternehmungen und Siedlern spielte im Mutterland der Interessenverband "Deutsche Kolonialgesellschaft" eine erhebliche Rolle. Diese Gesellschaft, die die Interessen beider Seiten geschickt miteinander verband, machte die stark rassistischen Vorstellungen der Siedler zu einer wichtigen ideologischen Stutze ihrer Politik. Trotz ihrer inneren Differenzierung und ihrer abhangigen Stellung zu den Kolonialunternehmungen trat die Siedlerschaft als Ganzes gegenuber der afrikanischen Bevolkerung als "Herrschaft" auf. Dieses SelbstbewuBtsein der Siedlerschaft entsprach den Herrschaftsplanen des deutschen Imperialismus.
- 財団法人史学会の論文
- 1983-10-20