<原報>三叉路に立つ十字架 : 近代ドイツ犯罪小説をめぐって
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概要
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Deutsche Detektivgeschichten, die den Namen eindeutig verdienen, gehoren im Gegensatz zu den angelsachsischen zur Raritat, obwohl in der Literaturgeschichte ziemlich viele Kriminalgeschichten zu finden sind. Worauf das sich zuruckfuhren laBt, wird im vorliegenden Aufsatz untersucht werden. 1734-1743 gab ein Rechtsanwalt am Pariser Gerichtshof, Francois Gayot de Pitaval, eine zwanzigbandige Sammlung von Rechtsfallen heraus : Causes celebres et interessantes, avec les jugements qui les ont decidees. Diese Sammlung fand in anderen europaischen Landern groBen Widerhall und ubte einen besonders starken EinfluB auf die neueren deutschen Kriminalgeschichten aus. Pitavals Sammlung wurde begeistert gelesen, nachgedruckt und in viele Sprachen ubersetzt, weil die Prozesse um Verbrechen und ihre Aufklarung auf Grund von Originalakten ganz objektiv geschildert wurden. Zu ihrer Popularitat trug auch noch bei, daB sich die Leser uber den einzelnen Fall ein eigenes Urteil bilden konnten. Aber das groBte Verdienst dieser Sammlung ist, daB sie Verbrechen von der religiosen, moralischen Sphare trennte und dadurch "sakularisierte"; sie wies gleichzeitig die Moglichkeit auf, Verbrechen rationalistisch aufzuklaren. Bereits 1747 erschien die erste deutsche Ubersetzung von Pitaval und wurde mit Begeisterung aufgenommen. Mit voller Sympathie begruBte vor allem Schiller Pitvals aufklarerische Haltung zu dem Phanomen "Verbrechen". Im Vorwort, das er fur die von F. Niethammer 1792 neu herausgegebene Ubersetzung schrieb, wird deutlich, daB er ein eifriger Leser von Pitaval war und an Verbrechen sehr reges Interesse hatte. In der Tat spiegeln die beiden Werke von ihm, "Der Verbrecher aus verlorener Ehre "und" Der Geisterseher", die von Pitaval eingeschlagene neue Richtung in der Behandlung des Verbrechens wider. In diesen Werken wird die Erklarung eines Verbrechens ausschlieBlich durch die psychologisch-kausalistische Motivation geleistet und es erfolgt die rationalistische Aufklarung des scheinbar Ubersinnlichen. Damit erblickt man dort auch den ersten Keim der deutschen Detektivgeschichte. Aber das Moment der rationalistischen Aufklarung hat sich in den neueren deutschen Kriminalgeschichten nach Schiller nicht weiter entwickelt; nach wie vor wurde die Frage der Verbrecherpsychologie akzentuiert. Es fallt auf, daB die Losung des Falls nicht durch eine Person des Verstandes, sondern durch eine transzendentale Kraft erfolgt, sei es durch gottliche Vorsehung, Zufall oder Schicksal. Am Anfang ereignet sich zwar wie in der klassischen Detektivgeschichte ein Verbrechen, oder es gibt eine ratselvolle Situation. Aber die Geschichte konzentriert sich auf die Person, die den Fall verursacht hat. Die Technik, durch die die Personen im Sinne des Ratsels nur als Funktion der Handlung fungieren, wird nicht berucksichtigt. In "A Study in Scarlet" sagt Holmes : "So all life is a great chain, the nature of which is known whenever we are shown a single link of it. "In Holmes-Geschichten wird also die Faktizitat der einzelnen Tatsachen nicht bezweifelt; eine Tatsache hangt mit der anderen eindeutig zusammen, und diese kausale Kette, an deren Ende der Detektiv steht, bildet die ganze Geschichte. In der deutschen Kriminalgeschichte dagegen wird das Verbrechen als eine Tiefe dargestellt, die erst durch die Einbeziehung der transzendentalen Kraft erforscht werden kann. Die Trivialitat der Detektivgeschichte kommt an dem Ort vor, wo ihre drei Faktoren, Tater, Opfer und Detektiv, zusammenkommen, also wo drei (tri) Wege (via) zusammenstoBen. In der deutschen Kriminalgeschichte hingegen findet man da statt des als Gott verkappten Verstandes die Transzendenz.
- 共立薬科大学の論文
- 1989-03-25
共立薬科大学 | 論文
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