Zum historischen Roman "Jud Süß" von Lion Feuchtwanger
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概要
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Abhandlungen über Werke des in der Nachkriegszeit in der BRD "fast ganz in Vergessenheit geratenen" Schriftstellers Lion Feuchtwanger rufen in letzter Zeit, besonders anläßlich seines 100. Geburtstages 1984, allmählich mehr Interesse hervor. Insbesondere seine zeitgenössischen Romane, vor allem die "Wartesaal"-Trilogie (1930-1940), scheinen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Aber nicht in ihnen kann das eigentliche Wesen seiner Dichtung gefunden werden, sondern vielmehr in der historischen Literatur, wie es sein nachgelassener Essay "Das Haus der Desdemona oder Größe und Grenzen der historischen Dichtung" unverkennbar zeigt. In der vorliegenden Abhandlung sollen deshalb Eigenschaften und Probleme der historischen Literatur des Autors am Beispiel von "Jud Süß" (1925), seinem Weltbestseller, erläutert werden.Josef Süß Oppenheimer war einer der Hofjuden, die als Finanzleute der Monarchen des Absolutismus im 17. und 18. Jh. an der Macht waren, und wurde nach dem Tod seines Monarchen, des Herzogs Karl Alexander, am 4. February 1738 hingerichtet.In der Gestaltung dieser historischen Figur im Roman "Jud Süß" stellt Feuchtwanger Süß' einziges Kind Naemi in den Vordergrund. Er stellt nämlich den Tod des Monarchen als Rache von Süß für Naemi dar, die für Süß unersetzlich ist, und die sich bei der Vergewaltigung durch Alexander das Leben nimmt. Nach dem Tod des Monarchen leistet Süß jedoch den Untertanen, die unter dem Absolutismus sehr gelitten haben und haßerfüllt seine Hinrichtung verlangen, keinen großen Widerstand. Süß hat nämlich durch den Selbstmord seines Lieblingskindes Naemi sozusagen den "Willen zur Macht" verloren. Im Roman geht es grundsätzlich um "den Weg über die enge europäische Lehre von der Macht über die ägyptische Lehre vom Willen zur Unsterblichkeit bis hin zu der Lehre Asiens vom Nichtwollen und Nichttun", wie es der Autor wiederholt kommentiert.Aber gerade wegen dieses Themas kritisiert Lukács den historischen Roman "Jud Süß" obwohl er doch in seinem umfangreichen Buch "Der historische Roman" (1937) vom Standpunkt der "revolutionären Demokratie" aus die historische Dichtung hochschätzt, im Unterschied etwa zu Kurt Hiller, der in den sogenannten "historischen Tatsachen" die "Flucht aus der Gegenwart" in die halbwissenschaftlichen und bunten Fiktionen sieht. Für Lukács ist die "Wendung" von Süß zu abstrakt und zu subjektiv dargestellt, weil Süß, fast unabhängig von den Leiden des Volks unter dem Absolutismus, aus einem persönlichen und ethischen Gefühl heraus "vom Tun zum Nichttun" übergeht, während es im Roman doch gilt, eine Figur unter einer bestimmten Gesellschaft objektiv darzustellen.Lukács aber übersieht, oder besser gesagt, mißversteht das im Roman betrachtete und ausgedrückte Judentum, und dadurch wird seine Kritik unzutreffend. Es geht zwar um Sabbatai Zewi und die symbolische Deutung der hebräischen Schriften, das im Mittelpunkt stehende Judentum ist jedoch nicht religiös, geschweige denn mystisch, sondern sozial und geschichtlich dargestellt. Der Haß auf die Hofjuden und ihre Verfolgungen waren eigentlich sozial begründet, und sie wurden dabei als "Sündenbock" hingestellt, und genau in dieser sozialen und geschichtlichen Situation schildert der Autor seinen Helden. Sein "Wille zur Macht" ist im Grunde ein Kampf dessen,
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