"Kunst" und "Analyse":Sinn einer "unwillkürlichen Übereinstimmung" zwischen dem Joseph-Roman von Th. Mann und den tiefenpsychologischen Einsichten von C. G. Jung
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概要
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Die Beziehungen des Romans "Joseph und seine Brüder" von Th. Mann zu der Freudschen Psychoanalyse sind schon oft behandelt und von dem Autor selber mit Sympathie erwähnt worden. Es ist zwar unbestritten, daß bei Darstellung von Details im Joseph-Roman die Lehre des Unbewußten von S. Freud und sein psychoanalytisches Verfahren verwendet sind, im großen und ganzen aber findet der Joseph-Roman, nicht nur ideell, sondern auch strukturell, frappierende Entsprechungen zu den Einsichten und der Methode der Psychologie von C. G. Jung.Bekanntlich spricht Th. Mann selbst in seiner Rede "Freud und die Zukunft" (1936), öffentlich nur einmal und sogar "nebenbei", von der "unwillkürlichen und erst nachträglich entdeckten Übereinstimmung" der Idee seines Joseph-Romans mit der "analytischen" Einsicht (das bedeutet vom Kontext her "der Jungschen") in bezug auf den Sinn des "Bundes zwischen Gott und Mensch"; die Erklärung, die er in seinem Vortrag über den Joseph-Roman (1942) für dessen Absicht gibt, diesmal jedoch ohne Jung zu nennen: "Ich erzählte die Geburt des Ich aus dem mythischen Kollektiv, des abrahamistischen Ich", ist sehr leicht und sinngemäß durch zentralwichtige Begriffen Jungs zu ersetzen, wie etwa: Er habe die Geburt des "Selbst" aus dem "kollektiven Unbewußten" erzählt. Auch der " gelebte Mythus" entspricht, obwohl ihn Th. Mann sich in Assoziation mit der "gelebten Vita" eines Gelehrten aus der Schule Freuds gedacht hat, völlig dem "Archetypus" von Jung.Über diese ideellen Übereinstimmungen hinaus bestehen zwischen dem Joseph-Roman und der Psychologie von C. G. Jung einige auffallende strukturelle Analogien. Unter anderem: der Vorgang, in dem die Persönlichkeit Jacob=Joseph vom "Ich bin's" Eliezels als Verschmelzungszustand mit dem Mythisch-Kollektiven heraus, gesegnet von oben und auch von unten, alle Gegensätzlichkeiten in eins bringend, allmählich zum selbstbewußten "Ich bin's" Josephs gelangt-dieser Vorgang erinnert uns an den "Individuationsprozeß" Jungs, in dem die menschliche Seele zielstrebig und final aufs "Selbst" hinläuft, auf "Gott in uns", Menschsein als Ganzes. Dabei wäre jenes bedeutende zweimalige "Grube"-Erlebnis von Joseph als Folge der "Inflation" des Ich-Bewußtseins zu interpretieren und die den ganzen Prozeß der Geschichte begleitende Montagetechnik Th. Manns sehr gut vergleichbar mit der wichtigsten Traumdeutungsmethode Jungs, der "Amplifikation".Trotz dieser überraschenden Entsprechungen verneint Th. Mann, wie in einigen seiner Briefe in späteren Jahren, die literarische Beziehung zwischen sich und Jung, obgleich es wirklich fast keine gibt, so stark, als wollte er Jung fern halten, und nennt öffentlich nie mehr den Namen Jung. Dieses Fernhalten kann wohl, wie oft angenommen wird, mit der "anfangs recht zweifelhaften Haltung" Jungs gegenüber den Nazis zusammenhängen, seiner Übernahme der Präsidentschaft der "Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie" im Juni 1933, in jenem kritischen Augenblick, und der Polemik darüber zwischen G. Bally und Jung im Frühjahr 1934. So stellt sich jedoch notwendigerweise die Frage, warum Th. Mann dann im Jahre 1936 Jung zitiert hat. Mancher Th. Mann-Forscher, wie z.B. M. Dierks, hat vermutet, daß er offenbar in dem Zeitpunkt seiner Freud-Rede von jenen Vorgängen noch nichts wußte.
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