Die Revolution von 1848 und Hebbels "Geschichtsdramen"
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概要
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Der Zeitraum vom November 1845, wo Hebbel in Wien ankam, bis zum Ausbruch der Wiener Revolution war sowohl in seinem Privatleben als auch im Dramenschaffen ein Übergang von der alten zur neuen Zeit: dort Hochzeit mit Christine und Versöhnungsversuch mit Elise, Geburt der Tochter Christines und Tod des Sohns Elises, und hier Richtungsumschlag vom "Zeitdrama", dessen Stoff aus der Zeit, wo Hebbel lebte stammt, ins "Geschichtsdrama", dessen Stoff aus der Historie, dem Mythos, der Sage u. a. stammt.Nun wird aber Hebbels Schaffensprinzip des Dramas von zwei Konflikten gestützt: dem räumlichen und zeitlichen (Sengle). Der räumliche bedeutet den Kampf, den ein "großes" Individuum aufgrund seiner neuen moralischen Überzeugung gegen das alte Ganze, das "Alles bedingende sittliche Centrum", führt, und der zeitliche bedeutet die Gegenüberstellung von der alten mit der neuen Zeit, denn die alt gewordene Welt muß in einer historischen Übergangsperiode erneuert werden, was von einem großen Individuum verwirklicht wird. Aber Hebbel ist in Italien darauf gestoßen, in den "Zeitdramen" jenes Kunstprinzip nicht mehr aufrechterhalten zu können, weil in der Gegenwart weder ein großes Individuum noch eine Welt als ein "sittliches Centrum" gefunden wird und weil das den Kampf der beiden Zeiten Versöhnende noch im Dunkel der unbekannten Zukunft liegt. Hier lag die Notwendigkeit, mit der Hebbel das "Zeitdrama" verlassen und in den Kreis des "Geschichtsdramas" eintreten mußte. Das auf jener Dramentheorie basierende "Zeitdrama" Hebbels tritt in "Ein Trauerspiel in Sicilien" und in "Julia" in den Hintergrund seines Schaffens. Es wurde schon am ersten "Geschichtsdrama" "Herodes und Mariamne" gearbeitet, aber ehe das noch vollendet werden konnte, begegnete ihm die Revolution.Damals wollte er sehr eifrig an der Politik teilnehmen, aber er wurde bald daran gehindert: durch seine stark norddeutsche Mundart, die den Wienern sehr fremdartig war, durch seine dänische Staatsangehörigkeit und durch sein festes, hartnäckiges Deutschtum. Eben durch diese Politik, die ihn so nie beglückt hatte, hat er aber ein anderes großes Glück gewonnen, denn es geschah, daß seine Dramen, die bis dahin nicht so oft auf die Bühne gebracht wurden, dutch die Abschaffung der Zensur dauernd in Wien gespielt wurden, was aus ihm allmählich eine "Respectsperson" machte. So ist er denn gegenüber den revolutionären Bewegungen mehr und mehr zum Zuschauer und Beobachter geworden und wünschte keinen Fortgang der Revolution mehr, weil ihm schien, daß ihre Fortentwicklung die ganze Zivilisation doch noch vielleicht zerstören mochte.Wenn Hebbel nun sagt, seine Dramentheorie sei durch die Wiener Ereignisse "factisch bestätigt" worden, warum kehrte er denn nicht wieder zum "Zeitdrama" zurück? Seine Tagebücher zeigen uns sehr deutlich, wie seine Hoffnung auf die Zukunft der Revolution zur Enttäuschung, ja, schließlich zur Resignation entartete. Denn das nach einer Übergangsperiode Aufgetretene war nicht immer etwas Neues und Besseres. Darüber hinaus gab es für ihn in der Gegenwart weder ein "großes" Individuum—es gab nur eine "Masse" —noch ein Ganzes als ein moralisches Zentrum. Wenn man aber einen "alten" Staat nicht aushalten kann, dann könnte leicht ein "Chaos" eintreten und das Privatleben zerstört werden. Hebbel mußte sein glückliches Privatleben, das er endlich nach langem Kampf mit drückender Armut gewonnen hatte, partout verteidigen
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