"Der Schiltburger…Geschichten":Eine Warnung vor der Verstellung
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概要
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"Die Schiltbürger", die wegen ihrer unrealistischer Narrheiten bekannt sind, erschienen am Ende des 16. Jahrhunderts, sind in unzähligen Neuauflagen, Bearbeitungen und Neuschöpfungen bis heute überliefert und erfreuen sich einer ungebrochenen Beliebtheit bei jung und alt. Werner Wunderlich behauptet nun in seinem Aufsatz, mit den Bearbeitungen sei doch der Schritt zur bloßen Klamaukliteratur getan. Darin stehe die Situationskomik im Vordergrund, und es habe sich die zeitkritische Satire des Originaltextes verloren. Andrerseits hat auch das Volksbuch der Forschung zahlreiche Fragen aufgegeben, d.h. die Frage nach dem Verfasser, der sich hinter dem Pseudonym verborgen hat, die nach dem anderen Text mit dem Titel "Das Lalebuch", das denselben Inhalt hat wie "Die Schiltbürger", aber nur im Punkt der Namensgebung abweicht, und die Frage nach der Namensdeutung der Titelhelden. Den wohl wichtigsten Beitrag zu diesen Fragen hat Peter Honegger voriges Jahr geliefert. Er kam zu dem Schiuß, daß der Verfasser des Volksbuches Johannes Fischart (1544/45-1590/91) sei. Im Jahre 1583 erhielt Fischart die Stelle eines Amtmannes im lothringischen Flecken Forbach. Er karikierte mit satirischen Augen die Bauern und deren Lebensweise in dem Volksbuch mit dem Titel "Der Schiltburger…Geschichten und Thaten". Dieser Originaltext wurde nicht gedruckt, sondern nachher von zwei unbekannten Bearbeitern als "Die Schiltbürger" und als "Das Lalebuch" veröffentlicht. Mit Hilfe von diesen Ergebnissen Honeggers habe ich in diesem Aufsatz das Hauptthema des Originaltextes herauszufinden und dessen Bedeutung zu erklären versucht.Die Schiltburger sind wegen ihrer großen Weisheit, die sie von ihren griechischen Vorfahren ererbt haben, im Ausland als Ratgeber so begehrt, daß sie ihr eigenes Hauswesen vernachlässigen. Auf Wunsch ihrer Frauen kehren sie nach Hause zurück und tarnen sich als Narren, damit man sie in Ruhe läßt. Aber sie werden stufenweise faktisch zu echten Narren. Damit beginnen die Schildbürgerstreiche, z.B. der Bau des Rathauses ohne Fenster, der Salzacker, das groteske Benehmen beim Besuch des Kaisers usw. Diese Geschichten sind aber nicht vom Verfasser erfunden, sondern aus den schon fertigen bekannten Schwankbüchern bald wörtlich, bald völlig bearbeitet übernommen. Durch diese Geschichten zieht sich ein Motiv wie ein roter Faden, begründet durch das Sprichwort "Consuetudo altera natura", das Motiv, durch das die Weisen sich als Narren tarnen und dann faktisch zu echten Narren werden. Dieses Motiv faßt die Geschichten zu einer Erzählung zusammen und bringt die Moral zum Ausdruck. Was der Verfasser in diesem Volksbuch behaupten wollte, ist die Warnung vor einer Verstellung, einer simulierten Annahme der Narrheit.Was der Verfasser mit der Verstellung meinte, blieb lange unbeachtet. Man hat das Sprichwort "Consuetudo altera natura" für das Hauptthema gehalten. Dabei wäre die Moral allgemeingültig gewesen. Dank Honeggers Ergebnisse können wir die Bedeutung der Verstellung genauer erklären. Sie ist auf eine persönliche Erfahrung des Verfassers zurückzuführen. Als Fischart nämlich die Stelle als Amtmann zu Forbach antrat, war es ihm, dem hochgebildeten Humanisten und dem überzeugten Calvinisten, nicht leicht, sich mit den ungebildeten und katholischen Bauern abzugeben. Ohne Selbstverleugnung des Verfassers dürfte es nicht abgegangen sein. Er betrachtete diese Haltung als freiwillige Annahme der Narrheit. Die Befürchtung, daß er vielleicht selbst zum Narren würde, wenn er in Forbach bliebe, brachte den Verfasser auf den seltsamen Einfall, aus weisen Bauern, die sich selbst dumm stellen, Narren zu machen.
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