Die Minne im "Moriz von Craun"
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概要
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Die höfische Minne, die geistig auf die französischen Troubadoure und Trouvéres zurückgeht, hat nicht so großen Einfluß auf die mitteihochdeutsche höfische Epik ausgeübt wie auf die mittelhochdeutsche höfische Lyrik. Die meisten Epiker haben sich nicht an die Minne gehalten, die aus Frankreich kam, sondern sie haben versucht, etwas Eigenständiges zu schaffen. Bei dieser weit auf die mittelhochdeutsche Epik übergreifenden Strömung folgt diese höfische Verserzählung eben nur ausnahmsweise der Minne französischen Ursprungs. Die Minne im "Moriz von Craun" kann daher in ihrer Beziehung zur mittelhochdeutschen höfischen Lyrik betrachtet werden, vor allem zu dem eigentlichcn Minnesang, der einer verheirateten Frau gewidmet wird, und als dessen Vertreter man Reinmar von Hagenau und Walther von der Vogelweide ansehen kann.Walther hat durch den berühmten Sängerkrieg einen ganz anderen Minnebegriff als sein Lehrer Reinmar entwickelt. Reinmar legt mehr Wert auf den Minnedienst an sich als auf dessen Lohn, während Walther das Wesen der Minne eben in dem Lohn des Minnedienstes, in sinnlicher Liebe sieht. Reinmar führt die hohe Minne zu Ende, indes sich Walther von der hohen Minne lossagt, um sich der niederen Minne anzunehmen, die einem Mädchen niederen Standes gilt.In dieser kleinen Arbeit geht es darum, zu untersuchen, worauf sich "Moriz von Craun" in der Auseinandersetzung über die hohe Minne bezieht, mit der Reinmar und Walther angefangen haben. Diese Versnovelle beginnt mit einem Überblick über die ritterliche Geschichte von Troja über Griechenland und das Römische Reich bis zum Fränkischen Reich, danach folgt eine Minnebetrachtung des Dichters, und darauf entwickelt sich eine Liebeserzählung. Sie ist bezüglich der Handlungsführung und Menschengestaltung in zwei Teile zu teilen: der erste Teil enthält die unablässige Werbung des Herrn Mauricius um die Minne der Gräfin von Beaumont, der zweite die bittere Reue der Beaumont über die verlorene Minne. Mauricius wirbt vergebens um die Gunst seiner Dame. Die Gräfin scheint keine Notiz davon nehmen zu wollen, daß er seine Taten ihr zu Ehren vollbringt. Durch die entscheidende Aufkündigung des Minnedienstes des Mauricius wird die Gräfin gedemütigt. Der treue Minnedienst des Mauricius wird spöttisch behandelt. Hier in der Epik wird also deutlich aufgezeigt, daß man auf die hohe Minne verzichten muß, die Reinmar im Minnesang dargestellt hat.Der Titelheld des "Moriz von Craun" gehört zu den historisch faßbaren Persönlichkeiten: Morisses II, der von etwa 1150 bis zu seinem Tod im Jahre 1196 Inhaber der Herrschaft Craon in Anjou war. Heinrich II, zu dessen Gefolge Morisses gehörte, wurde später englischer König und herrschte über einen großen Teil Europas. Für den Hof von Troyes, von dem der deutsche Dichter über Morisses erfahren zu haben scheint, war Morisses ein Erbfeind. Politisch gesehen war damals der Hof von Troyes dem Anjoureich unterlegen, aber er scheint stolz auf sein literarisches Leben gewesen zu sein. Am Hof von Troyes, dem Mittelpunkt eines Kreises von Dichtern und Literaturkennern, ist auch ein Kaplan namens Andreas bezeugt, in dem man den Verfasser des Traktats "De amore" vermuten kann. In einer solchen literarischen Atmosphäre wird auch Morisses, der eben jetzt die geschichtliche Bühne zu betreten begonnen hatte, das Interesse auf sich gezogen haben. Man wird nicht annehmen können, daß der deutsche Dichter nur den Namen Morisses vom Hof von Troyes erfahren hat und nicht auch noch weitere Informationen über dessen Leben, weil uns ein Fabliau überliefert ist, das in der Handlungsführung sowohl als auch im
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