オーストリア啓蒙思想のカーニヴァル : パウル・ヴァイトマン『征服者』におけるヨーゼフ主義批判について
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概要
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Wahrend im Deutschland des 18. Jahrhunderts die Aufklarung, der Sturm und Drang und die Klassik in voller Blute standen, scheint zur gleichen Zeit die literarische Kultur in Osterreich sowohl qualitativ als auch quantitativ eher durftig gewesen zu sein. Zwar hatte der literarische Markt Osterreichs durch das Zensurpatent des Jahres 1781 rasche Fortschritte gemacht und die aufklarerische Reform des Josephinismus fand bei vielen eifrige Unterstutzung, doch konnten der Gehorsam gegenuber dem Herrscher und die optimistische Atmosphare nicht langer die Oberhand behaupten. In der letzten Halfte der Alleinherrschaft Josephs II. verbreiteten sich zunehmend Skepsis gegen die Einflussnahme "von oben" und eine pessimistische Haltung hinsichtlich des aufgeklarten Absolutismus. Zu den fruhen Werken des osterreichischen Dramatikers Paul Weidmann, der sich auch als fahiger Staatsbeamter auszeichnete, zahlen noch spatbarocke Trauerspiele, die durch einen frommen katholischen Glauben gepragt sind, aber unter den kulturellen Umwalzungen des josephinischen Jahrzehnts anderte sich seine literarische Tendenz nach und nach. Dies zeigt sich z.B. in <<Der Eroberer, Eine poetische Phantasie in funf Kaprizzen.>> (1786), worin Weidmann darstellte, wie der aufgeklarte Konig Eduard infolge ubermassiger Machtgier zum despotischen Eroberer wird und schliesslich in unkontrollierbaren Wahnsinn verfallt. Dieses Werk akzentuiert eine parodistische Relativierung des Geschehens und die Zerstorung der gewohnlichen Ordnung wie des herrschenden Wertesystems, indem es am Ende eine karnevalistische Umkehrung in Szene setzt, wahrend derer Konig Eduard seinen Platz mit dem Narren tauscht. In den dramatischen "Szenen" werden freilich die verdienstvollen Taten des Konigs gepriesen, jedoch bringen verschiedene Stimmen in eingeschobenen "Geheimen Nachrichten", einem "Zeitungsblatt", einem "Brief" usw. die wahre Sachlage ans Licht. So muss der Leser die intermittierende Handlung vorsichtig verfolgen und nach eigenem Ermessen ein zusammenfassendes Urteil fallen. Mit der chaotisch-karnevalistischen Gestaltung von <<Der Eroberer>> hat Weidmann das Publikum in einen polyphonen Dialog hineinzuziehen versucht und es mittels der Gegenuberstellung mannigfaltiger Werte in die Lage versetzt, die verborgene Wahrheit selbst erkennen zu konnen.
- 2011-03-31
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