ペーター・ハントケのセルビア・ボスニア紀行, あるいはイメージの生成
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概要
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Peter Handkes Serbien-Reiseberichte "Eine winterliche Reise" und "Sommerlicher Nachtrag" haben als eine Verteidigung Serbiens starke Polemiken hervorgerufen, was paradoxerweise die groBe Bedeutung des Schriftstellers in der BRD bezeugt. Ich mochte hier die Serbien-Berichte im Zusammenhang mit seiner Literatur unter dem Gesichtspunkt der Bildllichkeit lesen. Seit der Erzahlung "Langsame Heimkehr" ist uber Handkes Wende zum Transzendentalen gesprochen worden. Bis zum Roman "Mein Jahr in der Niemandsbucht" konnen wir bei seiner Beschreibung der alltaglichen Lebenswelt die Bilder der Versohnung von Ich und Welt lesen. Aber diese Wende besteht eher in der Entdeckung des Konkreten in der lebensnahen Alltagswelt und dessen reiner Beschreibung. Diese Verwandlung kommt aus der Erkenntnis der Unmoglichkeit des Erzahlens, das oft zur "Erzahlerei" verdirbt oder nur aus einem "Erzahlzwang" entsteht. Die ruhige Welt von "Mein Jahr in der Niemandsbucht" und das polemische Serbienbuch teilen diese Erkenntnis. Das letztere ist eine Kritik der Medien, die die Geschichte des bosen Serbien unreflektiert wiederholen. In den Serbien-Berichten handelt es sich um die Reflexion der Bilder. Handkes Wende heiBt, die fertig vorliegenden Bilder auszuklammern und das Konkrete, Gegenwartige in der minimal-privaten Lebenswelt zu entdecken und aus dem eigenen Inneren neue Bilder zur Darstellung zu konstruieren. Dabei sieht Handke die Natur nicht als ein Objekt der Beherrschung, die die europaische Moderne kennzeichnet, sondern sieht sich selbst als einen Teil der Welt, was die Bilder der Versohnung entstehen laBt. Die Serbienreise, die Serbien so erfahren will, wie es ist, ist eine Konsequenz seiner Literatur. Der Krieg in der Gegenwart ist auch ein Bilder-Krieg, wie der Golf-Krieg in Nahost "Nintendo-Krieg" genannt wurde. Die Opfer des Kriegs werden nach dem Muster des Opferbildes gezeigt und sie selbst stellen ihr Leiden dar, indem sie das Opferbild wiederholen. Also geht es um die Kritik der omniprasenten Bilder, und zwar der immergleichen, die Handke meint, wenn er uber "Bilderverlust" oder "Bilderstarre" spricht. Handke, der die stereotypen Bilder ablehnt, stellt auch bei der Serbienreise ein stereotyp scheinendes Bild uber "eine ursprungliche und volkstumliche Handelslust" dar. Aber das Bild von dem Totenschadel mit den Blumen befremdet ihn. Seine beharrliche Intention zum Konkreten ist, literaturgeschichtlich gesehen, eine Reaktion der Literatur gegen die postmoderne, digitale Kultur, in der nicht die Sache, sondern deren Bild, ein Kurzel von einem Bild, vorherrscht. Aber ist das Wirkliche, worauf Handke sich berufen will, nicht auch Fiktion? Handkes Kraft liegt in seiner Selbstreflexion, die das Bild-Denken erschuttert und dessen Grenze erkennen will. Gegen das Abweisen der Bilder, das der Krieg bedeutet, stellt Handke die Arabeske der Miniaturen-Bilder. Der Ausdruck "Krieg >Krieg<" bei dem Massakerort Srebrenica bedeutet "Ding an sich", vor dem jedes Bild versagen muB. Einen Rahmen der Arabeske bildet der FluB Drina, der wahrend der winterlichen Reise als schweigender Gott durch das Gebirgsland flieBt. Was dem Serbienbuch die unvergleichliche Kraft gibt, ist nicht die Medien-Kritik, sondern Handkes "bildsame" Haltung, die sich zum Medium der Sache macht, die immanenten stereotypen Bilder auflost, in das Gegenwartige eindringt. Dadurch gestalten sich neue Bilder aus der Sprachlosigkeit vor der uberwaltigenden Gegenwart des Kriegs.
- 1998-10-15
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