モデルニテからモデルネへ : ベンヤミンによるボードレール
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概要
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Im dritten Kapitel seiner Abhandlung"Das Paris des Second Empire bei Baudelaire"setzte sich Walter Benjamin eingehend mit dem Gedanken der modernite auseinander. Bei dieser Untersuchung aber ging er ungeachtet aller Selbstverstandlichkeiten der Literaturgeschichte davon aus, daβ die scharfsinnigste Einsicht Baudelaires in die modernite nicht in seinen kunsttheoretischen Schriften, sondern in seinen Gedichten zu finden ist. Wegen dieser Voraussetzung muβte zwar der Begriff der Moderne, den Benjamin in der fraglichen Arbeit Formulierte, in einigen wesentlichen Punkten von dem der modernite im sinne von Baudelaire abweichen. Aber diese Abweichung sollte nicht nur als eine Verkennung, sondern auch als eine kritische Umformulierung verstanden werden, die eine verborgene Seite der modernite ans Licht bringen will. Benjamin findet in zwei beruhmten Strophen eines Gedichts, "Les Petites Vieilles", ein emblematisches Bild der Moderne, in dessen Vordergrund die modernen Heroen(die Soldaten)sich im Licht der Dammerung umriβhaft vom Hintergrund der Not leidenden Bevolkerung abheben. Benjamins Begriff der Moderne kann man in diesem Bild, 'lesen'. Die Moderne ist erstens asthetisch betimmt. Der moderne Heros kommt durch die Verklarung seiner gesellschaftlichen Not als ein asthetisches Bild zustande. Es ist zweitens nur der Kunstler, der fur die Moderne eintreten kann, weil der Heros der Moderne nicht zuletzt der Kunstler selbst ist, der den Heroismus des modernen Lebens als die moderne Schonheit zum Ausdruck bringt. Die Moderne bezeichnet drittens eine Epoche, die in einem bestimmten Verhaltnis zur Antike steht. Benjamin erkennt an den Bildern des modernen Heros wiederholt ein Merkmal der zeitlichen Entfernung von der Antike. Der moderne Heros ist ihm eine Verfallsform des antiken. Diese Bestimmung der Moderne als einer Epoche ist besonders wichtig, weil sie Benjamins Begriff der Moderne von Baudelaires modernite unterscheidet. Diese bezeichnet keine Epoche, die sich etwa der Antike entgegensetzt. Sie ist das Transitorische, das zugleich etwas Ewiges in sich einschlieβt. Somit nahert sich der Begriff der modernite dem der Gegenwart bzw. Aktualitat, die sich in jedem Augenblick verzehrt. Der Impuls der modernite in Richtung Aktualitat, um die wahre Gegenwart zu erlangen, erfordert unausweichlich das Vergessen alles, was vergangen ist. Deshalb zahlt Baudelaire zum Genie von Constantin Guys eine frische Wahrnehmung, wie sie Kinder haben, die alles als etwas Neues anschauen konnen. Aber andererseits bezeichnet Baudelaire die Kunst von Guys auch als die des Gedachtnisses. Die Arbeit von Guys ist demnach bestimmt durch einen unversohnten Streit zwischen Wahrnehmung des gegenwartigen Lebens und Erinnerung an die Vergangenheit. Und schlieβlich besteht die theoretische Faszination der Baudelaireschen modernite nicht zuletzt in einer Mystifikation, namlich darin, im Namen der Phantasie diesen Streit zu schlichten. Daβ Benjamin Baudelaires modernite in einen Epochenbegriff der Moderne umgeschrieben hat, hangt mit seiner Intention zusammen, gegen diese Mystifikation Baudelaires modernite mit der Vergangenheit in Verbindung zu setzen. Deshalb hat Benjamin andere Formulierungen der modernite in Gedichten der"Fleurs du mal"gesucht: Baudelaires allegorisches Gedicht"Le Cygen"korrigiert selbst die Theorie der modernite. Wenn in diesem Gedicht alles in der modernen Stadt Allegorie wird, dann kommt fur Benjamin die modernite dieser Stadt durch die temporale Struktur der Allegorie wieder mit der Vergangenheit in Verbindung. Jetzt durchdringen sich Moderne und Antike in ihrer Hinfalligkeit, auf die die allegorischen Bilder hinweisen. Weil dieses Verhaltnis von Moderne und Antike aber durch die Temporalitat der Allegorie bedingt ist, muβ es ein negatives Moment, das des Verzichts, enthalten. Bei dieser Umformulierung der modernite durch Benjamin handelt es sich vor allem um die Erkenntnis dieses allegorischen Verhaltnisses zwischen Moderne und Antike und
- 日本独文学会の論文
- 2000-10-15
日本独文学会 | 論文
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