パウル・ツェラーンの身体感覚
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概要
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In Celans Lyrik begegnen wir wiederholt den Korperelementen:"Auge", "Ohr", "Hand", " Mund" , "Haar" usw. Darin sind verschiedene metaphorische Sinne in Verbindung mit seiner Korperpoetik eingepragt. Die vorliegende Studie widmet sich einem Gesichtspunkt, namlich der Beziehung zwischen Korper und Sprache bei Celan, der bisher in der in der wissenschaftlichen Literatur vernachlassigt wurde. Folgende drei Kontextebenen sollen dabei in Betracht gezogen werden:(1) Geteilte Korperteile als" Pars pro toto"Die in Celans poetischem Raum zerstreuten Korperorgane lassen sich nicht in eine volle Figur zusammenstellen, sie bleiben gepflanzt in der Natur-landschft als Fragmente, die an verlorene Ganzheit erinnern. Das Haar, wie z.B. im Gedicht" Todesfuge"("Dein goldnes Haar Margarete/Dein aschenes Haar Sulamith"), wird zum Ausdruck des Teils fur das verlorene Ganze(pars pro toto). Aber die hanfig in zwei geteilten Korperteilpaare wie "ein Ohr" oder" ein Auge" stehen genauso wie die Beziehung zwischen "Ich" und" Du" in vielen Gedichten mit der anderen verlorenen Halfte im komplementaren Verhaltnis. Die beiden verhalten sich miteinander, als ob sie ursprunglich zu einem Korper gehorten. (2) Judische Mystik und die Frauengestalt als" Schechina"Es ist bekannt, daΒ in Celans Gedichten meistens "Ich" und "Du" auftauchen und viele Gedichte eine Du-Anrede enthalten. Dabei handelt es sich fast immer um ein weibliches Du, bald in der" Mutter"-Gestalt, bald in der "Schwester" -Gestalt. Im Gedichtband "Die Niemandsrose" tritt dieses weibliche Du unter dem EinfluΒ der judischen Mystik zumeist als scbecbina, die Symbolstruktur der weiblichen Gottheit, hervor. Schechina ist dabei eine Sexualsymbolik, die das mannliche Ich mit dem weiblichen "Du" vereinigt. (3) Die" Beschneidung" des Wortes In Jacques Derridas Celan-Studie" Schibboleth" spielt der Begriff" Beschneidung" eine symbolische Rolle fur das Korper-Sprache-Verhaltnis. Dieses beschnittene Wort ist sowohl in den Korper ein-als auch aus ihm herausgeschnitten:es steht in einer zugleich zerlegten, zerrissenen und auch wiederzusammengesetzten Einheit, wie z.B. im Wort "Men"-"Schen "im Gedicht"・・・ rauscht der Brunnen". Dieser doppelcharakter ergibt sich nicht nur innerhalb eines Wortes oder eines Gedichts, sondern auch zwischen Gedichten und Gedichtbanden, woraus sich oft eine intertextuelle Struktur [mit anderen judischen Autoren wie Kafka, Freud oder Rosa Luxemburg] entwickelt. Sie begegnen sich miteinander in der gemeinsamen Wunde des Judischen Volks wie z.B. im Gedicht" Coagula"("Auch deine Wunde/Rosa"). Fur Celan ist das Gedicht ein Ort, wo die zerstreuten" Korperworter" beschworen und wieder in eine "menschengestaltige" Figur zusammengefugt werden sollen. Doch wegen des Fehlens der Fragmente konnen sie nur einen mangelhaften "Torso" rekonstruieren. Auch der Leser muΒ in der mangelnden Figur einen Schmerz nachvollziehen und durch diese Wunde zu eienm utopischen Ort verbracht werden, von dem die zerstreuten Korperteile stammen und an dem sie zusammengefugt werden sollen.
- 1998-03-01
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